SPD ärgert sich: „Unverantwortliche Haltung“
Die Sozialdemokraten kritisieren die Entscheidung gegen den Mittelschul-Anbau
Die SPD-Stadtratsfraktion hat für die Entscheidung gegen einen Anbau an der Mittelschule in Nördlingen kein Verständnis. In einer Pressemitteilung schreiben die Sozialdemokraten: „Trotz der Diskussion über mehrere Monate, bei der alle gestellten Fragen behandelt wurden und die für den Unterricht zusätzlichen notwendigen Flächen plausibel und als unumgänglich dargelegt wurden, stimmte die breite Front von scheinbar „beratungsresistenter“CSU und Stadtteilliste gegen einen Anbau, ohne wirkliche Gründe zu nennen.“Das habe zur Folge, so die Fraktionsvorsitzende Rita Ortler, dass die bedrängte Situation an der Mittelschule sich in den nächsten Jahren nicht ändern werde. Auch wenn die möglichen 22 Regelschüler aus Löpsingen, Pfäfflingen und Dürrenzimmern nach Deiningen gehen, werde sich die Raumnot an der Squindostraße nicht ändern. „Der Bedarf an Klassenzimmern ändert sich dadurch nicht und deshalb werden Schulklassen nun dauerhaft in zu kleinen Räumen untergebracht, die für andere Zwecke gedacht waren und nun dafür fehlen.“In weite Ferne gerückt sei auch der Wunsch der Grundschule nach passenden Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung und die offene Ganztagsschule. „Übervolle Klassen und nicht vorhandenes Angebot dienen nicht der Attraktivität unseres Schulstandortes Nördlingen. Dies ist eine unverantwortliche Haltung, gerade in der heutigen Zeit, in der Schule sich weg von der reinen Lehranstalt zu einem Lebensmittelpunkt der meisten Kinder verändert.“
Paul Schneele sieht auch den Antrag auf Änderung des Schulverbundvertrags kritisch: „Zuerst muss mal geklärt werden, wie eine Änderung des Vertrages von der Regierung von Schwaben und dem Schulamt bewertet wird. Wenn hierbei der Schulstandort Deiningen gestärkt werden kann, ist dies zwar positiv zu werten, jedoch darf dies nicht zulasten Nördlingens gehen. Ein Blick auf die überkommunale Rechnungsprüfung sollte da auch nicht fehlen.“Gerade im Hinblick auf die Finanzen sei dies eine Milchmädchenrechnung; allein für die Beschulung der betroffenen 22 Stadtteilschüler würde Nördlingen an Deiningen rund 45000 Euro pro Jahr zahlen, zuzüglich der Transportkosten. „Wie kann man dies angesichts einer angespannten Haushaltslage den Bürgern erklären?“, so Erich Geike. Man mutet den Kindern und Eltern in Nördlingen mehr zu und bezahlt auch noch mehr dafür. Die SPD wirft der CSU vor, nach folgender Strategie vorzugehen: „Ruhighalten und Abwarten bis alles besprochen ist, dann die Bombe platzen lassen und einen weiteren Antrag einbringen, der nichts Neues bringt, aber alles hinausschiebt.“