Wenn der Schwabe mit dem Milliardär …
Minister Gerd Müller diskutiert mit Bill Gates über die Herausforderungen der Zukunft in Afrika
München sichten – zumindest in einem Punkt. Gates formulierte drei wesentliche Herausforderungen der Zukunft für Entwicklungsländer: Klimawandel, Epidemien und Kriege. „Dem kann ich nicht ganz folgen“, entgegnete Müller. Seiner Ansicht nach hätten afrikanische Kriege in den vergangenen Jahrzehnten eher abgenom- men, auch wenn die zunehmende Berichterstattung darüber etwas anderes vermuten ließe. Dennoch forderte er eine Umverteilung der staatlichen Etats. Momentan stünden weltweite, jährliche Rüstungsausgaben von 1,7 Billionen Dollar den 160 Milliarden Dollar für Entwicklungshilfe gegenüber. „Mehr Panzer bringen allerdings keinen Frieden und Wohlstand.“
Bezüglich anderer Herausforderungen wie beispielsweise Klimawandel oder Seuchenbekämpfung waren sich beide einig: Hier müsse die internationale Staatengemeinschaft als Einheit Lösungen finden. Mit Blick auf das „America first“seines neuen Präsidenten äußerte Gates jedoch Sorgen, dass es „Aussetzer“in der Zusammenarbeit geben könnte. Dabei würden auch die USA von einem stabilen Afrika profitieren. „Langfristig gedacht ist das nicht“, kritisierte er und fügte vielsagend hinzu: „Präsidenten kommen und gehen.“
Der Computer-Pionier appellierte sowohl an die „Großzügigkeit“Deutschlands als auch privater Investoren in der Wirtschaft. „Die Staaten können die Entwicklungshilfe nicht alleine schultern“, sagte Gates. Die Potenziale für Investments in Afrika seien vielversprechend, bedingt durch den Klimawandel besonders im Bereich der Naturwissenschaften. Konsumenten könnten ebenfalls ihren Teil zur Entwicklungshilfe beitragen, indem sie ihre „Macht ausüben“, sagte Müller. Als Beispiel nannte er den Verzicht auf „Ausbeuter-Kaffee“,