Das Juwel so lassen, wie es ist
Das Oettinger Wörnitzfreibad ist ein Juwel. Zumindest war es das bisher – denn in diesem Freibad kann man an heißen Tagen nicht nur das kühle Wasser der Wörnitz genießen, sondern auch die Natur. Statt in einem Betonbecken seine Bahnen zu ziehen, schwimmt man an einem grünen Ufer entlang, hört die Vögel zwitschern, genießt den Sommer in seiner vollen Pracht. Wird der Standort der Brücke verändert, wird sich auch das Bad verändern.
Denn bislang trennten sich die Ruhesuchenden und die Familien recht früh voneinander – eben am Standort der alten Brücke. Die einen hielten sich links, überquerten die Wörnitz, holten die Liege aus der gemieteten Kabine und genossen den ruhigen Sommertag. Die anderen orientierten sich rechts, in Richtung Kinderbecken, suchten sich ein schattiges Plätzchen sowie kleine und große Freunde und breiteten die Decke samt Spielsachen und Proviant aus. Man kam sich nicht ins Gehege, man traf sich nur an beziehungsweise in der Wörnitz.
Wird der Standort der Brücke verändert, geschieht folgendes: Wer Ruhe sucht, muss erst einmal am Kinderbereich vorbei. Und dann über die Brücke. Und dann zu den Kabinen. Sinn macht das nicht. Und man könnte den Kabinenmietern angesichts ihres finanziellen Beitrags bei der Planung durchaus entgegenkommen. Wird der Kinderbereich nach hinten gerückt, besteht die Gefahr, dass die Eltern den Nachwuchs nicht mehr so gut im Blick haben. Der planscht nicht nur gerne im Minibecken, sondern auch in der Wörnitz. Warum etwas ändern, das all die Jahre so gut funktioniert hat? Warum dem Bad ein neues Gesicht geben? Eine sanierte Toilettenanlage und moderne Duschen würden ausreichen, um aus dem Wörnitzfreibad in Oettingen ein noch schöneres Juwel zu machen.