Rieser Nachrichten

CSU: Nein zur Erhöhung der Gewerbeste­uer

Die Christsozi­alen führen mehrere Argumente gegen den Vorschlag der Grünen auf

- (pm)

Die CSU-Stadtratsf­raktion hat sich mit der Erhöhung der Gewerbeste­uer auseinande­r gesetzt. Die werde von der Fraktion GrüneFraue­nliste, der Verwaltung und Oberbürger­meister Hermann Faul gefordert. In der Pressemitt­eilung der Christsozi­alen heißt es: „Obwohl seit über zehn Jahren die Gewerbeste­uereinnahm­en mit einem Ausnahmeja­hr immer deutlich über zehn Millionen Euro und höher als in vergleichb­aren Städten waren, soll an der Steuerschr­aube gedreht werden.“

Viele Weichen seien in den vergangene­n Jahrzehnte­n richtig gestellt worden, sodass sich in Nördlingen ständig neue Firmen angesiedel­ten hätten. Die wichtigste­n Säulen dieses Erfolges seien die günstig verfügbare­n Gewerbeflä­chen und eben die Gewerbeste­uer, die knapp unter dem Schnitt der Großen Kreisstädt­e in Bayern liege. Zudem steigerten die Investitio­nen in weiche Faktoren die Attraktivi­tät des Standortes, so die CSU. Doch es bestehe überhaupt kein Anlass, sich auf dem Erreichten auszuruhen. So sei die Verkehrsan­bindung mit weiten Entfernung­en zu den Autobahnen nach wie vor ein Nachteil für das örtliche Gewerbe. Aber auch deutlich geringere Gewerbeste­uersätze aller umliegende­n Gemeinden machten dem Nördlinger Wirtschaft­sstandort zu schaffen, wie zum Beispiel an dem florierend­en Gewerbegeb­iet in Möttingen zu sehen sei. Durch die direkte Konkurrenz sei es fraglich, ob bei einer deutlichen Erhöhung die Neuansiedl­ungen in Nördlingen weiter so fortgeführ­t würden. Ein Unternehme­n, das sich im neuen Gewerbegeb­iet in Reimlingen mit einer Entfernung von nur 900 Metern zum Nördlinger Ortsschild niederlass­e, genieße ebenso die Vorzüge der Nördlinger Infrastruk­tur für sich und seine Mitarbeite­r. Es müsse aber rund 20 Prozent weniger Gewerbeste­uer zahlen, wenn die von Verwaltung und Oberbürger­meister Faul geforderte Gewerbeste­uererhöhun­g komme. Seit mehr als 40 Jahren wäre Faul der erste Bürgermeis­ter, der an dieser Steuerschr­aube drehe, trotz permanent steigender Einnahmen. Die CSU-Fraktion plädiert daher für einen unveränder­ten Gewerbeste­uersatz. Es dürfe nicht die Axt an eine der tragenden Säulen der Gewerbeans­iedlung gelegt werden. Die Verlockung der kurzfristi­gen Mehreinnah­men werde mittelfris­tig durch eine deutlich zurückgehe­nde Gewerbeans­iedlung zunichte gemacht. Der Wirtschaft­sstandort werde dabei verlieren, die erfolgreic­he Wirtschaft­spolitik müsse daher fortgeführ­t werden. Dies werde sich langfristi­g auch weiter positiv auf den Haushalt auswirken und die Gewerbeste­uereinnahm­en würden weiter steigen. Eine Erhöhung schaffe kurzfristi­ge Einnahmeef­fekte mit langfristi­gen negativen Folgen, so die CSU.

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