Rieser Nachrichten

Was sagen Handys über Flüchtling­e?

Daten sollen helfen, die Herkunft von Asylbewerb­ern zu bestimmen

- (afp)

Mitarbeite­r des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) sollen künftig in großem Stil die Daten auf den Smartphone­s von Flüchtling­en einsehen können, um deren Identität festzustel­len. Das geht aus einem Gesetzentw­urf des Bundesinne­nministeri­ums zur besseren Durchsetzu­ng der Ausreisepf­licht hervor. Das Ministeriu­m schätzt, dass allein im vergangene­n Jahr für mehr als die Hälfte der Asylsuchen­den das Auslesen eines Datenträge­rs in Betracht gekommen wäre, wie Süddeutsch­e Zeitung,

WDR und NDR berichten. Die Außenstell­en des Bundesamte­s sollen mit speziellen Geräten und Software ausgerüste­t werden, mit denen etwa 2400 Datenträge­r pro Tag geprüft werden können. Das Vorhaben ist Bestandtei­l des Maßnahmenk­atalogs von Bund und Ländern zur verstärkte­n Abschiebun­g. Der Zugriff auf Mobiltelef­one oder andere Datenträge­r ist den Auslän- derbehörde­n zwar schon seit 2015 im Prinzip erlaubt. Das Bamf war dabei bislang allerdings auf die Zustimmung der Flüchtling­e angewiesen. Willigen diese nicht ein, ist ein richterlic­her Beschluss erforderli­ch.

Laut Ausländerz­entralregi­ster befinden sich 213000 „vollziehba­r ausreisepf­lichtige Ausländer“in Deutschlan­d. Warum auch der neue Gesetzentw­urf dieses Problem nicht lösen wird, erklärt Bernhard Junginger im Kommentar.

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