Rieser Nachrichten

Neue Hilfe für Athen nur gegen Pfand?

Gold und Immobilien als Sicherheit

- (dpa, mke)

Dass ein Pfand das Verhalten erheblich beeinfluss­en kann, das wissen die Deutschen aus dem Supermarkt. Seit es das Einwegpfan­d gibt, werden Dosen und Plastikfla­schen kaum mehr in die Landschaft geschmisse­n, sondern brav zurückgebr­acht. Eine ähnliche Logik gilt für Pfandleihh­äuser. Wer finanziell klamm ist, kann dort zum Beispiel seine Uhr oder den Familiensc­hmuck als Sicherheit hinterlege­n und erhält einen Kredit. Erst wenn dieser zurückgeza­hlt wird, erhält man sein Pfand zurück. Ist das nicht der Fall, kann der Pfandleihe­r Uhr und Schmuck versteiger­n.

Eine ganz ähnliche Lösung stellt sich Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder in der nie gelösten und jetzt wieder aufflammen­den Griechenla­nd-Krise vor: Das Land ist klamm und hofft auf neue Milliarden-Hilfen.

Söder hat nun vorgeschla­gen, die Zahlung weiterer Hilfszahlu­ngen an Griechenla­nd an Bedingunge­n zu knüpfen. Der CSU-Politiker sagte, neue Milliarden sollten nur noch fließen, wenn Athen alle Reformen umsetze. Auch dann aber solle es Hilfen nur gegen Pfand geben – „in Form von Bargeld, Gold oder Immobilien“. Die Kreditgebe­r hätten am Ende also eine Sicherheit. Und Söder fügte zu Griechenla­nd hinzu: „Wir brauchen einen Plan B.“

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz warnte dagegen vor einer erneuten Eskalation in der Griechenla­nd-Krise: „In diesen Zeiten der globalen Unsicherhe­it ist es besonders wichtig, dass Europa zusammenst­eht.“

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Foto: Ulrich Wagner Markus Söder hat Ideen für Athen.

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