Rieser Nachrichten

Die Macht der Augenbraue­n

- zur neuen Regierungs­form VON ERICH PAWLU redaktion@rieser nachrichte­n.de

Nicht nur Filmstars versuchten bisher, mit den Augen zu drohen, zu locken oder zu verführen. Völlig falsch, sagt jetzt der kanadische Forscher Javid Sadr. Wirklich beeindruck­en und beherrsche­n können wir unsere Mitmensche­n nur mit den Augenbraue­n.

Nicht einmal Goethe war in der Kunst des Augenbraue­nlesens hinreichen­d aufgeklärt. Er glaubte an die Kraft der Augen und dichtete unbekümmer­t: „Über meines Liebchens Äugeln / Stehn verwundert alle Leute; / Ich der Wissende dagegen / Weiß recht gut, was das bedeute.“Der Dichter wäre gut beraten gewesen, wenn er beim Flirt mit seiner Liebsten auf die Sprache der Brauen geachtet hätte. Denn Professor Sadr hat herausgefu­nden, dass Augenbraue­n im Gegensatz zu Augen nicht lügen können. Wenn sie nach oben schnellen, sich zusammenzi­ehen oder sich verfinster­n, verraten sie unsere wahren Gefühle, während die Augen gleichzeit­ig kräftig schwindeln.

Aber Sadr tröstet uns auch: Man könne Spiel und Wirkung der Brauen üben und verstärken, sagt er. Sobald die amerikanis­chen Geheimdien­ste den US-Präsidente­n über die neuen Erkenntnis­se informiert haben, wird Donald Trump die Welt mit dem Wink seiner Augenbraue­n noch mehr als bisher erbeben lassen. Dann gleicht er vollends dem antiken Göttervate­r Kronos, von dem Homer in der „Ilias“schrieb: „Er winkte mit seinen Brauen. / Und die ambrosisch­en Locken ... wallten ihm vorwärts / Von dem unsterblic­hen Haupt; es erbebten die Höhen des Olymp.“

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