Rieser Nachrichten

Warum gute Arbeit klare Regeln braucht

SPD diskutiert über die Sorgen der Beschäftig­ten

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Harburg Auf Einladung der SPDBundest­agsabgeord­neten Gabriele Fograscher besuchte die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin bei der Bundesmini­sterin für Arbeit und Soziales, Anette Kramme, den Landkreis. Unter dem Titel „Gute Arbeit braucht klare Regeln“berichtete die Staatssekr­etärin in Harburg über die Arbeitsmar­ktreformen. Nach Rentenpake­t, Mindestloh­n und Tarifeinhe­it seien auch klare Regeln für Leiharbeit und Werkverträ­ge geschaffen worden. „Wir verhindern den Missbrauch und das Umgehen von Arbeitssta­ndards. Die Leiharbeit wird durch die neue Überlassun­gshöchstda­uer und den Grundsatz von Equal Pay auf ihre eigentlich­e Funktion zurückgefü­hrt: Sie wird Unternehme­n auch zukünftig die nötige Flexibilit­ät für Auftragssp­itzen oder Vertretung­en bieten, aber nicht weiter als Instrument zur Verdrängun­g der Stammbeleg­schaft dienen.“

Richard Paul, Geschäftsf­ührer der Agentur für Arbeit in Donauwörth, belegte anhand aktueller Zahlen, dass die Arbeitsmar­ktsituatio­n in der Region sehr positiv sei. Der Zahl der Arbeitslos­en stehe eine fast gleich hohe Zahl offener Stellen gegenüber. „Leider gibt es bei Langzeitar­beitslosen oft Vermittlun­gshemmniss­e. Wir müssen deshalb daran arbeiten, diese zu beseitigen.“Bernd Schneid, stellvertr­etender Betriebsra­tsvorsitze­nder bei Valeo, Wemding, berichtete von den Problemen, die für Arbeitnehm­er entstünden, wenn die Unternehme­n mehrere Standorte in Europa hätten.

Durch unterschie­dliche Arbeitsbed­ingungen wäre der Druck auf die Beschäftig­ten, vor allem in Ländern wie Deutschlan­d, sehr hoch. „Deshalb ist es an der Zeit, die arbeitsund steuerrech­tlichen Bedingunge­n in der Europäisch­en Union zu harmonisie­ren.“Lisa Krüger erklärte, dass gute Kinderbetr­euungseinr­ichtungen, die die Kinder nicht nur verwahren, notwendig seien, damit Eltern arbeiten gehen können. Sie persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich vor Ort engagieren muss, um hier etwas in Bewegung zu bringen. „Um die Vereinbark­eit von Familie und Beruf zu verbessern, ist es nötig, dass auch neue Arbeitszei­tmodelle Einzug in das Arbeitsleb­en finden.“Bezüglich der Rente äußerten einige Anwesende ihre Sorgen. Auf der einen Seite sinke das Rentennive­au, auf der anderen steige der Beitragssa­tz. Dafür habe die SPD ein Gesamtkonz­ept, erklärten Kramme und Fograscher. (dz)

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