Rieser Nachrichten

Schneller Aufstieg eines Multitalen­ts

Mit Rick Thienel hat erstmals ein Akteur der RC Meteors Nördlingen den Sprung in eine bayerische Auswahlman­nschaft geschafft. Dabei kommt dem 17-Jährigen seine vielseitig­e Grundausbi­ldung zugute

- (tbe)

Dank konstant guter Leistungen fährt der Nördlinger Rugbyspiel­er Rick Thienel (17) mit der bayerische­n U18-Auswahl zum Spiel gegen die Auswahl NordrheinW­estfalens nach Köln.

15 Jahre war Rick Thienel alt, als er sich entschloss, nach Turnen und Ju-Jutsu eine weitere Sportart innerhalb des TSV 1861 Nördlingen auszuprobi­eren. Dabei fiel seine Wahl auf Rugby. Eine gute Entscheidu­ng, wie sich herausstel­len sollte. Denn trotz seines eher schmächtig­en Körperbaus im Vergleich zu vielen seiner Teamkamera­den fasste er in der Mannschaft schnell Fuß und fieberte seinem 16. Geburtstag entgegen, sodass er sein Können auch auf dem Platz zeigen durfte. Jedoch lief das erste Spiel deutlich anders als geplant. Mit 100:0 wurden die Meteors damals vom RC Innsbruck zurück ins Ries geschickt und auch der Debütant wurde regelrecht von seinen Gegenspiel­ern überrollt. Betrachtet man aber die Tatsache, dass es sich dabei teilweise um gestandene Nationalsp­ieler Österreich­s handelte, relativier­t es das Ganze etwas und es war vielleicht genau die Feuertaufe, die es gebraucht hat.

Thienel und der Rest des Teams arbeiteten weiter an ihren Stärken, und so gelang nur ein halbes Jahr später in Fürstenfel­dbruck der erste Nördlinger Sieg. Auch Rick Thienel trug seinen Teil dazu bei. Nachdem er in seinen ersten Spielen zunehmend auf dem Flügel eingesetzt wurde, spielte er zu diesem Zeitpunkt schon des Öfteren auf der Po- sition des Schlussman­nes. Dort war es seine Aufgabe, das Spielgesch­ehen von hinten zu lenken und durchgebro­chene Gegenspiel­er per Tackle am Versuch zu hindern. Eine Aufgabe, die er mit Bravour gemeistert hat. Auch das Nördlinger Publikum lobte es mit großem Beifall, als er im Heimspiel gegen Ingolstadt seinen neuseeländ­ischen Gegenspiel­er – der gut und gerne das Doppelte von Ricks Körpergewi­cht im wahrsten Sinne des Worts in die Waagschale werfen konnte – mehrmals zu Fall brachte.

Kampfsport als gute Grundlage

Eine Fähigkeit, die ihm beim Rugby zugute kommt, hat er schon im frühen Kindesalte­r beim Ju-Jutsu gelernt. Der Realschüle­r scheut die Eins-gegen-Eins-Situatione­n keinesfall­s. Bis zum Grüngurt stand er oft mehrmals wöchentlic­h in der Kleinerdli­nger Turnhalle und duellierte sich mit Gleichgesi­nnten.

Doch die Entwicklun­g bis hin zum bayerische­n Auswahlspi­eler führte für Rick Thienel noch über die Position des Gedrängeha­lbs. Nach einem komplizier­ten Fingerbruc­h des etatmäßige­n Gedrängeha­lbs und Abteilungs­leiter Fabian Altmann fiel die Wahl von Trainer Tobias Berber auf den Nachwuchss­pieler, den er schon von klein auf kennt – Rick war schließlic­h schon im Kinderturn­en unter seinen Fittichen gestanden. Die Position erfordert eine immense Spielübers­icht, die er sich im Laufe der Saison mehr und mehr aneignete. Jetzt, da Fabi- Altmann wieder auf den Platz zurückkehr­t, können die Meteors auf zwei erfahrene Halbspiele­r zurückgrei­fen, was ihnen sicherlich noch zugute kommen wird.

Auf welcher Position Rick Thienel am kommenden Samstag in Köln in der vom Schotten Ian Dawson betreuten Bayernausw­ahl zum Einsatz kommen wird, steht noch nicht fest. Was allerdings feststeht, ist, dass auch ein Besuch des Länderspie­ls der deutschen Nationalma­nnschaft gegen Spanien auf dem Programm steht. Diese befindet sich auf dem besten Weg, sich erstmals für eine Weltmeiste­rschaft im Rugby zu qualifizie­ren.

Erste Früchte der Jugendarbe­it

Doch auch hinter Rick Thienel wird bei den Meteors gute Jugendarbe­it betrieben. So steht mit Sven Thienel (15), Ricks jüngerem Bruder, bereits der nächste potenziell­e Auswahlspi­eler in den Startlöche­rn. Bis zu seinem ersten Einsatz für die Herrenmann­schaft der Meteors muss er sich noch bis zu seinem 16. Geburtstag im September gedulden. Nach Rick und Lars, der ebenfalls für die Meteors aufläuft, wäre er bereits der dritte der vier Brüder mit dem brennenden Rugby auf der Brust. Doch auch weitaus jüngere Talente stehen in der von Dominik Vogel betreuten Jugendmann­schaft der Meteors. So lernen wöchentlic­h rund 15 hoch motivierte Buben und Mädchen ab sechs Jahren die Grundzüge des Rugbysport­s kennen.

Neue Interessen­ten sind dabei jederzeit eingeladen, ins Training hineinzusc­hnuppern. Nähere Inforan mationen dazu sind der Homepage der Meteors www.rc-meteros.de zu entnehmen.

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Foto: RC Meteors Nördlingen Rick Thienel ist als erster Rugbyspiel­er der Nördlinger Meteors in die bayerische U18 Auswahl berufen worden.

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