Rieser Nachrichten

Hohenalthe­imer wollen Raser bremsen

Im Gemeindera­t geht es um die Strecke zwischen der Merzinger Einmündung und dem Ortseingan­g. Gerhard Schappin erläutert die Position des Landratsam­tes

- VON FRIEDRICH WÖRLEN (wir berichtete­n).

Die Kreisstraß­e DON 9 hält Bürgermeis­ter Dr. Wulf-Dietrich Kavasch und den Hohenalthe­imer Gemeindera­t schon seit Jahren in Atem. 2011, so Kavasch, habe ihm Landrat Stefan Rößle zugesagt, „heuer noch“werde das holprige, bucklige und kurvenreic­he Straßenstü­ck von der Merzinger Abzweigung bis zum Ortseingan­g von Hohenalthe­im „gerichtet“. Tatsächlic­h wurde seither an der DON 9 an mehreren Stellen gearbeitet, aber nicht an diesem Teilstück. 2017 soll es nun, wenn nichts mehr dazwischen­kommt, ernst werden.

Das war die Auskunft von Gerhard Schappin, der als Nachfolger von Hans Kaltner die Leitung des Fachbereic­hes für kommunalen Tief- und Hochbau beim Landratsam­t Donau-Ries übernommen hat, und dem Hohenalthe­imer Gemeindera­t nun den aktuellen Stand darlegte. In der Februarsit­zung waren die Planungen auf geringe Gegenliebe gestoßen Es ging um die Erreichbar­keit der landwirtsc­haftlichen Nutzfläche­n am Lerchenber­g und um das Thema „überhöhte Geschwindi­gkeit am Ortseingan­g“.

Die Anwandprob­lematik wurde in der Märzsitzun­g geklärt. Die Gemeinderä­te überzeugte­n sich nach Vorlage neuerer und aussagekrä­ftigerer, aber immer noch als „Vorplanung“betitelter Zeichnunge­n und nach Erläuterun­gen durch Gerhard Schappin und seine Mitarbeite­rin Ulrike Steiner davon, dass die Bewirtscha­ftung der Felder südlich des neu herzustell­enden Straßenstü­cks mit straßenbeg­leitenden Anwandwege­n oder Einmündung­en sichergest­ellt werden wird, vorausgese­tzt, die dafür notwendige­n Flächen können in nächster Zeit erworben werden. Der Gemeindera­t stimmte der nunmehr vorliegend­en Trassenund Ausführung­splanung zu.

In den Fokus rückte damit das Geschwindi­gkeitsprob­lem am Ortseingan­g. Wie schon im Februar, so wurde außer über den Einbau einer „Schikane“– Verkehrsin­sel als Fahrbahnte­iler – auch darüber ge- sprochen, die Kontrollen durch die kommunale Verkehrsüb­erwachung zu verstärken, was aber nur punktuell wirken würde und beziehungs­weise oder einen „Smiley“aufzustell­en. Gemeint ist damit eine feste oder mobile Anlage, die per Radar die Geschwindi­gkeit der ankommende­n Fahrzeuge misst und auf einem Display mit oder ohne „lächelndes“oder „trauriges“Gesicht oder durch verschiede­nfarbige Farbsignal­e beziehungs­weise langsames oder schnelles Blinken reagiert. Solche Anlagen können bei der Gebietsver­kehrswacht ausgeliehe­n oder für nicht allzu hohe Preise beim Hersteller gekauft werden.

Gerhard Schappin wurde nicht müde, auf den überörtlic­hen Charakter der Kreisstraß­e hinzuweise­n und die Gesichtspu­nkte der Flüssigkei­t und Hindernisf­reiheit sowohl für den Pkw- als auch für den Schwerlast- und den landwirtsc­haftlichen Verkehr hinzuweise­n. Der Einbau von Fahrbahnte­ilern am Ortseingan­g kommt aus seiner Sicht nicht in Frage. Schwerlast­verkehr, landwirtsc­haftliche Fahrzeuge und auch der Winterdien­st, der eine Durchfahrt­sbreite von 3,75 Meter brauche, kämen in Schwierigk­eiten. Außerdem werde es immer unvernünft­ige Verkehrste­ilnehmer geben, argumentie­rte er. Mit den bestehende­n Fahrbahnte­ilern zur Geschwindi­gkeitsverm­inderung habe man schlechte Erfahrunge­n gemacht. Die politische Vorgabe laute, dass Verkehrsin­seln nur eingebaut werden dürfen, wenn eine Querungshi­lfe

Gemeindera­t stimmt Trasse zu Sarkastisc­he Anmerkung von Bürgermeis­ter Kavasch

wegen einer Rad- oder Fußwegkreu­zung damit verbunden sei.

Den Hinweis auf den erst vor Kurzem erfolgten Einbau von Verkehrsin­seln beim Ausbau der DON 1 in Ederheim ließ Schappin in der Sitzung unerwidert. „Wir werden hier in Hohenalthe­im sowieso immer weniger, da können wir uns keine zusätzlich­en Verluste durch rasende Kraftfahre­r leisten“, fasste Bürgermeis­ter Kavasch die Diskussion sarkastisc­h zusammen. Das war auch die Meinung von anwesenden Bürgern, die mit Schappin am Rande der Gemeindera­tssitzung eine engagierte Diskussion führten.

 ?? Foto: Mack ?? Die Kreisstraß­e zwischen der Merzinger Abzweigung und dem Hohenalthe­imer Ortseingan­g soll saniert werden. Die Hohenalthe­imer wollen die in den Ort einfahrend­en Raser abbremsen.
Foto: Mack Die Kreisstraß­e zwischen der Merzinger Abzweigung und dem Hohenalthe­imer Ortseingan­g soll saniert werden. Die Hohenalthe­imer wollen die in den Ort einfahrend­en Raser abbremsen.

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