Begründete Bedenken
In Hohenaltheim wird ein Zielkonflikt sichtbar, dessen Überbrückung noch einige Mühen kosten könnte. Grundsätzlich wünscht man sich eine Straße, die den heutigen Anforderungen entspricht. Was den Verkehrsfluss hemmt, ist unerwünscht. Was den Vorschriften nicht entspricht, wird nicht bezuschusst. Freie Fahrt für freie Bürger heißt die unausgesprochene Devise, und nur an amtlich zertifizierten Unfallschwerpunkten sind Vorsichtsmaßnahmen zugelassen. Geschwindigkeitsbeschränkungen im Vorfeld der Ortsgrenze sind nur vorgesehen, wo das Ortsschild nicht früh genug zu erkennen ist.
Verkehrsschilder gibt es einerseits zu viele, andererseits werden sie vielleicht aus diesem Grund nicht immer ernst genommen. Solange die festgestellten Überschreitungen unter einem bestimmten Prozentsatz bleiben, geschieht nichts – solange nichts passiert. Präzedenzfälle wie Fahrbahnteiler in Ederheim oder Mönchsdeggingen werden als Argument nicht akzeptiert. Wenn sie zum Abbremsen zwingen, würden sie zum „Linksumfahren“verleiten oder beim zu schnellen Durchfahren beschädigt, sagen die Planer. Und wenn man sie so anlege, dass sie kein Hindernis seien, hätten sie keinen Sinn. Auf der anderen Seite stehen die begründeten Besorgnisse der Anwohner, dass sich die Verkehrsteilnehmer durch den Ausbau zu zügigerer Fahrweise hinreißen lassen. Messergebnisse, die zu „befriedigenden“Durchschnittswerten führen, helfen nicht darüber hinweg, dass ein einziger Unfall genau einer zu viel sein wird. Wenn schon keine physischen oder juristischen Maßnahmen in Frage kommen, hilft vielleicht ein Smiley als moralischer Appell oder ein aufgemaltes 50er-Schild auf der Fahrbahn? Freilich kommt es immer auf die Menschen an, die am Steuer sitzen, aber auch auf die Menschen, die die Regeln machen und überwachen.