Prävention verstärken!
Nein, es ist noch lange nicht alles gut, wenn es um den Schutz vor Missbrauch geht. Alleine in Bayern wurden nach den aktuellsten Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2015 insgesamt 1934 Kinder und Jugendliche missbraucht. Von Verwandten, Geistlichen oder Trainern.
Besonders ernüchternd: In der katholischen Kirche, deren Glaubwürdigkeit durch das Bekanntwerden einer Vielzahl von Fällen enorm beschädigt ist, wird seit Wochen wieder über das Thema gestritten. Und zwar weil trotz anderslautender Beteuerungen weiter verschwiegen und vertuscht werde – so der ernst zu nehmende Vorwurf von Journalisten oder Opfervertretern gegenüber Vatikan wie Ortskirchen. Nein, es ist nicht alles gut.
Aber in den letzten Jahren ist vieles auf einen guten Weg gebracht worden. Gerade auch, weil Opfer den Mut hatten, ihre Leidensgeschichte öffentlich zu machen, und den Druck zu Veränderungen aufrecht erhielten. In Vereinen oder den großen Kirchen auch in unserer Region gibt es zum Teil umfassende Präventionsmaßnahmen. Die Einforderung des Führungszeugnisses ist nur eine kleinere.
Wichtig ist nun, dass Vereine oder Kirchen Schritt für Schritt möglichst alle Haupt- und Ehrenamtlichen für das Thema Missbrauchsprävention sensibilisieren. Einer Studie zufolge haben die Sportvereine in Deutschland da noch „Optimierungsbedarf“.