Seehofer trifft heute Guttenberg
CSU-Chef kommt zum Neufahrner Kreis
Was war das für eine Aufregung in der CSU, als vor zwei Jahren bekannt wurde, dass der frühere Verteidigungsminister und einstige Superstar der Partei, Karl-Theodor zu Guttenberg, sich im niederbayerischen Neufahrn mit anderen jungen CSU-Politikern trifft. Von einem konspirativen Treffen wurde gemunkelt, von Netzwerken, die da angeblich geknüpft werden sollten, sogar von der möglichen Vorbereitung eines Comebacks war die Rede. Und zur Untermauerung der ganzen Verschwörungstheorien um den über eine Plagiats-Affäre gestolperten Guttenberg wurde noch darauf hingewiesen, dass CSU-Chef Horst Seehofer nicht eingeladen war. Hinterher stellte sich heraus: alles Quatsch. Das Treffen war, was es von vorneherein sein sollte: eine Zusammenkunft junger CSU-Politiker, die von EVP-Fraktionschef Manfred Weber, dem früheren bayerischen Finanzminister und jetzigen Präsidenten des deutschen Sparkassenverbandes, Georg Fahrenschon, und eben Guttenberg organisiert wurde, um sich in gemütlicher Runde politisch auszutauschen.
Seit gestern Nachmittag sitzt der „Neufahrner Kreis“wieder beieinander, nun schon zum dritten Mal. Weber, Guttenberg und Fahrenschon sowie weitere 50 junge CSU-Abgeordnete und CSU-Kommunalpolitiker hatten ihr Kommen zugesagt. Der bekannte US-amerikanische Investor Peter Thiel (Paypal, Facebook) und der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sind als Referenten geladen. Und erstmals wird am heutigen Samstag auch CSU-Chef Horst Seehofer in Neufahrn erwartet.
Das Verhältnis Seehofers zu dem früheren Verteidigungsminister, der über eine offenkundig gefälschte Doktorarbeit stolperte, gilt als entspannt. Der CSU-Vorsitzende hatte auch nach dessen Rücktritt die Tür für Guttenberg, der mittlerweile in den USA lebt und arbeitet, immer offengehalten. Irgendwelche Ambitionen Guttenbergs auf ein politisches Amt sind nicht bekannt.