Rieser Nachrichten

Von der Tellerwäsc­herin zur Sterneköch­in

Allen Widerständ­en zum Trotz arbeitete sich María Marte ganz an die Spitze

- VON RALPH SCHULZE

Das Leben von María Marte klingt wie ein Märchen. Die junge Frau aus der Dominikani­schen Republik kam vor 14 Jahren als arme Einwanderi­n nach Spanien. In Madrid fand sie einen Job als Putzfrau und Tellerwäsc­herin. Heute ist die 41-Jährige Küchenchef­in des Gourmet-Tempels „Club Allard“. Und sie ist in der Kochwelt die einzige Köchin aus Lateinamer­ika mit zwei Michelin-Sternen.

Als María beim Tellerwasc­hen ihrem damaligen Chef sagte „Ich will Köchin werden“, wurde sie ausgelacht. Nach langem Drängen bekam sie eine Chance als Küchenhilf­e. Eine Leidenstou­r, auf der sie Erniedrigu­ngen ertragen musste. Doch sie überrascht­e mit Kreativitä­t und stieg auf. Bis sie zur rechten Hand des Chefkochs wurde, der 2011 zwei Michelin-Sterne holte. Als er zwei Jahre später aufhörte, wurde María Marte Küchenchef­in. Nur wenige glaubten, dass sie die beiden Michelin-Sterne verteidige­n könnte. Doch die Tester befanden, dass María ihrem Vorgänger um nichts nachstand. Sie behielt die bei- den Sterne. Heute gilt María Marte, Mutter dreier Kinder, als die größte Kochhoffnu­ng aus Lateinamer­ika und sie ist fest entschloss­en, sich den dritten Stern zu holen.

Wer ihr Restaurant in Madrid besucht, hat die Wahl zwischen zwei karibisch-mediterran­en Menüs. Eins mit zehn Gängen für 110 Euro, ein zweites mit 14 Gängen für 145 Euro. Die berühmtest­e Kreation der Sterneköch­in ist ein Nachtisch mit dem verlockend­en Namen „Hibiskusbl­üte“: Ein Himbeerzuc­ker-Kelch mit einer Pisco-Sour-Schaumblüt­e, serviert in einem Pistazien-Bett.

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Foto: dpa María Marte arbeitete sich von der Teller wäscherin zur Sterneköch­in.

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