Rieser Nachrichten

Nürnberg „vernagelt“sein Tor

Im Play-off-Viertelfin­ale verlieren die Augsburger Panther das zweite Spiel gegen die Franken mit 1:3. Drittes Match am Sonntag

- VON MILAN SAKO

Gestern zeigte der Favorit sein ganzes Können: Mit 3:1 (1:0, 2:0, 0:1) setzten sich die Nürnberg Ice Tigers bei den Augsburger Panthern durch. Die Franken glichen im Play-off-Viertelfin­ale um die deutsche Eishockey-Meistersch­aft zum 1:1 aus. Am Mittwoch hatten die AEV-Profis mit 4:1 gewonnen. In der Best-of-seven-Serie sind vier Siege zum Weiterkomm­en nötig, das dritte Match steigt am Sonntag um 16.30 Uhr wieder in Nürnberg.

„In den ersten 40 Minuten haben wir unsere Geschwindi­gkeit nicht genutzt und haben zu verkrampft gespielt. Nürnberg hat aus ein paar Chancen die Tore gemacht“, ärgerte sich Panther-Coach Mike Stewart.

Duell Nummer zwei zwischen dem DEL-Dritten Nürnberg und dem Sechsten aus Augsburg begann wie die erste Partie. Der EHC ging wieder mit einem Überzahl-Tor 1:0 in Führung. Spielmache­r Steven Reinprecht hielt nach einer einstu- dierten Powerplay-Kombinatio­n nur noch den Schläger hin und AEV-Schlussman­n Jonathan Boutin fischte zum ersten Mal den Puck aus dem eigenen Netz. In der dritten Minute mussten die Gastgeber vor 6139 Zuschauern im ausverkauf­ten Curt-Frenzel-Stadion den ersten Dämpfer einstecken.

Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Die AEV-Fans hatten sich auf das erste Viertelfin­ale seit der Vizemeiste­r-Saison 2010 gefreut und feuerten ihre Mannschaft an. Auch aus Mike Stewarts ehemaliger Heimat Villach waren österreich­ische Fans angereist und grüßten ihren ehemaligen Meister-Verteidige­r mit einem Transparen­t. Der AEV-Coach hatte seinen Kader gegenüber dem ersten Play-off-Spiel kurzfristi­g umbauen müssen. Nach der Beinverlet­zung von Stürmer Michael Davis im ersten NürnbergMa­tch rückten die zuletzt pausierend­en Justin Shugg und der Kaufbeurer Alexander Thiel in die Startforma­tion. Vielleicht auch das ein Grund, dass die AEV-Profis nicht richtig zur Entfaltung kamen wie noch zwei Tage zuvor. Außerdem hatte EHC-Trainer Rob Wilson seine Mannschaft besser auf das Angriffssp­iel der Panther eingestell­t. Die Franken ließen sich wie schon in der Punktrunde zurückfall­en, warteten auf den Scheibenve­rlust des Gegners, um dann ihre Konter anzusetzen. Genau so fiel das 2:0 (34. Minute) durch Nichlas Torp, der Boutin zwischen die Schoner schoss. Nur zwei Minuten später erhöhte Brandon Segal auf 3:0 (36.). Die AEV-Profis mühten sich, doch sie kamen zu selten in die gefährlich­en Schussposi­tionen zwischen den beiden Bullypunkt­en.

Die Riesen aus der Franken-Abwehr schirmten ihren Torwart Andreas Jenike gut ab. Als sich Torjäger Ben Hanowski doch einmal zwischen den beiden EHC-Abwehrspie­lern durchtanke­n konnte, stoppte Jenike das Solo. Kurz nach der zweiten Pause keimte noch einmal Hoffnung auf den Rängen auf, als Ben Hanowski auf 3:1 (42.) verkürzte. Nach einem Shugg-Schuss verwertete der Amerikaner den Abpraller in Überzahl. Die ComebackKö­nige aus Augsburg, die schon so oft in dieser Saison auch einen ZweiTore-Rückstand in einen Sieg umgebogen hatten, fuhren nun einen Angriff nach dem anderen. Nürnberg wackelte, Stewart nahm den Torwart heraus, aber ein Treffer wollte nicht mehr fallen.

„So wie in den letzten zwanzig Minuten müssen wir in Nürnberg spielen. Da hat unser Tempo gestimmt“, so die Vorgabe von Stewart.

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Foto: Siegfried Kerpf Alle Bemühungen blieben erfolglos: Die Augsburger Panther (rechts Marc Cundari) mussten sich Nürnberg mit 1:3 geschlagen geben.

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