Ruhe ohne Sturm
Statt mit dem Zug geht es seit gestern mit dem Bus in Richtung Bopfingen. Was es im Stadtverkehr Neues gibt
Die Baustelle am Wemdinger Tunnel ist in vollem Gange. Neben den längerfristigen Beeinträchtigung für Fußgänger, Radund Autofahrer müssen Zugreisende seit gestern bis einschließlich Montag, 13. März, auf Schienenersatzverkehr ausweichen.
Am Freitagmorgen ist die Menge der Zugreisenden, die sich am Nördlinger Bahnhof aufhält, sehr überschaubar. Einige Pendler scheinen für die kurze Dauer der Sperrung auf das Auto umgestiegen zu sein. Ein Taxi wartet vor dem Bahnhof auf Kundschaft. Auf die Frage, ob manche Pendler statt auf den Bus aufs Taxi ausgewichen wären, erkundigt sich die Taxifahrerin, welche Strecke denn gesperrt sei. Statt Unmengen erzürnter Bahnfahrer bietet der Bahnhof eine seltsam ruhige Atmosphäre. Richtung Donauwörth brauche man zwar deutlich länger, jedoch sei dies ja vor Fahrtantritt bekannt gewesen, sagt einer der Reisenden. Ein Passant zuckt auf die Frage, ob der Zugausfall denn einen großen Zeitverlust darstelle, nur mit den Schultern. Anschließend läuft er zügig weiter.
Am späten Nachmittag scheint die Lage weiter entspannt zu sein. Die meisten Wartenden haben sich einen Platz in der Sonne gesucht. So richtig sauer über die lange Wartezeit scheint hier niemand zu sein. Die Deutsche Bahn konnte auf die Anfrage, ob es Komplikationen beim Zusammenspiel von Bus und Bahn gegeben hätte, nicht mehr vor Redaktionsschluss antworten.
Noch drei Tage wird die Zugstrecke zwischen Nördlingen und Bopfingen unterbrochen sein. Nach wie vor wird man auf der Fahrt von Aalen nach Donauwörth eine Wartezeit von meist 45 Minuten in Nördlingen in Kauf nehmen müssen. Richtung Aalen sollte der Umstieg in Nördlingen aber ohne längere Wartezeit vonstattengehen.
Unterdessen hat das Busunternehmen Schwarzer die Fahrpläne der Linien 503, 504 und 508 stadtintern zusammengefasst. So können die Fahrgäste zumindest den Weg in die Innenstadt unbeschwert zurücklegen. Die Linien selbst blieben unverändert. Laut Inhaber Jörg Schwarzer seien der Grund dafür Anfragen einiger Bürger gewesen. Der neue Plan diene dazu, eine Übersicht der Linien, die vom Wemdinger Viertel in die Innenstadt und zurück fahren, zu bieten. Zwischen Montag und Freitag würden jeden Tag 25 Busse pro Richtung fahren.
Das sei für eine Stadt der Größenordnung von Nördlingen ein „ordentliches Ergebnis“.