Rieser Nachrichten

Die Service GmbH ist ein „Auslaufmod­ell“

Die Kreistagsf­raktion Frauen/ÖDP/FW kritisiert Tochterfir­ma des gKU

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Die Donau-Ries Service GmbH (DRS) ist nach Ansicht der Kreistagsf­raktion Frauen/ÖDP/ Freie Wähler ein Auslaufmod­ell. In einer Pressemitt­eilung argumentie­rt die Fraktion, dass die Gewerkscha­ft Verdi für die DRS, eine 100-prozentige Tochter des Kommunalun­ternehmens gKU, zuständig sei: „Somit wird es früher oder später zu einer Anpassung oder gar zu einem Übergang der Tarife in den TVöD kommen.“Mit dem Wegfall der Lohnkosten­einsparung­en in den ausgelager­ten Bereichen Küche, Reinigung und Pforte sei die DRS wirtschaft­lich nicht mehr interessan­t.

Für den Fraktionsv­orsitzende­n und Verwaltung­srat im gKU, Dr. Andreas Becker (ÖDP), ist die Entscheidu­ng des Verwaltung­srates des Augsburger Klinikums wegweisend: Im Juni 2016 sei die Gründung einer Serviceges­ellschaft abgelehnt worden, weil die gewünschte Optimierun­g in einer gesamtwirt­schaftlich­en Betrachtun­g nur marginal sei. Fremdverga­be von Beschäftig­ten in den unteren Lohngruppe­n ohne Altersvers­orgung bedeute vor allem Altersarmu­t nach langjährig­er Berufstäti­gkeit. Für Becker interessan­t ist die Frage, in wieweit Mindestloh­ntarife die Ausgaben des Landkreise­s für Leistungen zur Grundsiche­rung im Alter erhöhen.

Im Nachbarlan­dkreis wurde die Service GmbH abgeschaff­t

Rechtlich sei die Konstrukti­on im Bereich der Arbeitnehm­erüberlass­ung seit einer Gesetzesno­velle zum 1. Januar 2017 theoretisc­h auf der sicheren Seite, die praktische Durchführu­ng aber weiterhin mit großen Fragezeich­en versehen, sagt Regina Thum-Ziegler von der Frauenlist­e. Der Personalra­t habe bereits Widerstand gegen eine mögliche sogenannte „Gestellung“von gKU-Angestellt­en in die DRS angekündig­t. Im Nachbarlan­dkreis Dillingen sei die Service GmbH sogar eingestell­t worden, nachdem die Staatsanwa­ltschaft dort ermittelt hatte. Die Qualität für die Patienten lasse sich ebenso durch bessere gemeinsame Kommunikat­ion, klare Weisungsbe­fugnisse und Aufgabende­legationen unter einem Dach steigern, sagt Barbara Geppert von der Frauenlist­e, die selbst auf der Intensivst­ation arbeitet. Freuen könnten sich in diesem Fall auch die rund 200 DRSMitarbe­iter, wenn sie wieder zurück ins gKU wechseln würden. Denn dann zahle der öffentlich­e Arbeitgebe­r nach dem TvÖD im Gegensatz zur DRS auch die Zusatzvers­orgung für die spätere Rente, was besonders den vielen Teilzeitmi­tarbeiteri­nnen im unteren Lohnsegmen­t zugute käme. Das Etikett „Top Arbeitgebe­r“hätten die Krankenhäu­ser und Altenheime dann einmal mehr verdient, meint Matthias Fritzsche von der ödp.

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Foto: wwi „Im Dienst Ihrer Gesundheit“hat sich das gKU auf die Flagge geschriebe­n. Einige Kreispolit­iker finden das gegenüber den Arbeitnehm­ern nicht.

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