Hallenbad: Kein Geld, aber Forderungen
Mehrere Stadträte wollen das Projekt nicht aus den Augen verlieren. Helmut Beyschlag (PWG) mahnt
Ein neues Hallenbad, das wünschen sich viele in Nördlingen. Nun, vielleicht könnten sich einige auch mit einer Sanierung oder einem Ausbau des bestehenden Bades in der Gerhart-Hauptmann-Straße anfreunden. Doch im Etat des Jahres 2017 stehen bei den Investitionen für das bald 50 Jahre alte Bad nur magere 5000 Euro. Mehrere Stadträte machten aber am Donnerstagabend deutlich: Sie wollen diesen Wunsch der Bürger nicht vergessen. Oberbürgermeister Hermann Faul betonte: „Dieser Aufgabe werden wir uns in den nächsten Jahren stellen müssen.“
Er erhofft sich allerdings eine bessere Förderung vom Freistaat, sowohl für Investitionen als auch für den Betrieb. Faul sprach wieder eine interkommunale Lösung an, verwies auf das Bad in Geretsried, an dem der dortige Kreis beteiligt sei – auch dieses Modell sei der Stadt Nördlingen „willkommen“. Thomas Knie (CSU) ging auf das Hallenbad nur kurz ein, es gehört aus seiner Sicht zu den „nächsten Schritten“. Thomas Mittring (Stadtteilliste) wurde da schon deutlicher. Die Bevölkerung erwarte bei diesem Punkt eine Antwort, die umliegenden Kommunen sollten unbedingt mit ins Boot geholt werden.
Eigene Rücklage für Bad bilden
Noch energischer mahnte Helmut Beyschlag (PWG): „Es muss auch gesagt werden, dass nahezu alle politischen Gruppierungen im Hause betreffend des Hallenbades beim Wähler im Wort stehen. Bei der um sich greifenden Politik- und Demokratieverdrossenheit sind wir alle in der Pflicht, zu unseren Wahlkampfversprechungen zu stehen.“Er schlug vor, eine Art Investitionsrücklage für dieses Projekt zu bilden: „Eine feste Rücklage aus der Gewerbesteuererhöhung für das Hallenbad wäre für die PWG mehr als wünschenswert.“Mit diesem Geld könnte man dann eine umfassende Sanierung oder die Errichtung eines neuen Bades in Angriff nehmen.
Für Wolfgang Goschenhofer (Grüne/Frauenliste) gehören ein modernisiertes Hallenbad oder ein Neubau zu einer konsequenten Förderung von Jugend, Familien und Senioren. Er verwies auf den Vorschlag seiner Fraktion, die Gewerbesteuer deutlich zu erhöhen – damit hätte man das Projekt stemmen können. „Diese Chance wurde bewusst vertan.“Nicht einmal die überdachten Fahrradstellplätze am Bad, die seine Fraktion vorgeschlagen habe, hätten eine Mehrheit gefunden.