Wann brotet mer oiner an Schdorch?
Der Tandler hofft, dass die Störche noch lange Sympathieträger bleiben
Duck di, do kommt dr Schdorch“, hot mei Muadr frieher abbl zu meiner Schweschdr gsagt, wias in ihre fruchtbare Johr komma isch. Gnutzt hot’s nix, zwoi Blooga hot’s trotzdeam kriagt. Aber oo ohne mei Schweschdr isch des Imätsch vom Schdorch als Kinderbringer scho längschd verblasst, weil so oft, wia dia Schdörch übers Rias kommad, ka ja oo di lebensluschdigschde Riaserin koine Kinder kriaga.
I hoff halt nur, dass net andre Doil vom Meischder Adebar seim Imätsch net oo verblassad, weil er ja scho lang koi sensationella Seltaheit meahr isch. Do hot mi dia Wuch jemand dra erinnert, wia’s mim Biber ganga isch und i muaß saga, i sig do tatsächlich meegliche Parallela: Wissad’r no, wias war, wo di erschde oi, zwoi Biber im Rias aufdaucht sind? A Welle des kollektiva Entzückens isch ieber oos weg grauschd, ma hot si gar nimme eikriagt, dass dia possierliche kloine Nager oos widder beehrt hom, hätt bloss no dr Knopf im Ohr mit am gelba Zettale dra gfehlt. Es war a Zoicha, dass si di Natur widder erholt, koiner Angschd vor am Artaschderba jedweder Art meahr haba muaß, und natierlich war des Rias widder ganz vorne drbei aufm Weg zuarer heila Welt im Einklang des Menscha mit dr Natur.
Dann sind’s meahner wora. Und schdatt kuschlige kloine Gsella warad’s auf oimol unersättliche Nager, dia wo ganze Landschdrich abgholzt hom odder zumindeschd auf’m beschda Weg drzua sin. Natierliche Feinde hom’s bei oos ja koine, also ruaft ma scho länger noch’m Jäger, da Universalfeind von Wildtiere, dia wo ieberschüssig sin, drmit er deam Wort „ieberschüssig“oo zu seim urschprünglicha Sinn verhilft und aschiaßd, was ieber a erträgliches Maß nausgot.
Dr Schdorch hot oo koine natierliche Feinde, bietet aber an gröaßara Unterhaltungswert, weil er si net vor’m Menscha verschdeckt, sondern sogar sei Nähe suacht, wann ma alloi scho an dia dauerhaft ieber der Nearlinger Mess’ kreisende Schdörch denkt. Er richtet o koin sichtbara Schada a. Obwohl, sichtbare und ooliebsame Schpura hinterlosst er scho auf deane vollgschissne Dächer, wo er drauf briatet.
Im Moment isch des bloss a kloiner Schönheitsfehler. Aber feefazwanzg Schdörch, dia wo ma scho amole auf di Öadinger Dächer hot rumhocka seha, kenntat scho a Vorzeicha sei, dass es vielleicht amole meahner versiffte Dächer wera könntad, als ma so moog. Schdörch sin a Tourischda-Attraktion, vollgschissne Dächer net. I moin halt, do sollt ma beizeita gegaschduira, vielleicht mit am zeitgemäßa „Schdorchaneschd-Management“, wo ma gezielt Bruatplätz a weng abseits von di Ortschafta abietet – erinnert dr eich no an des Zeitungsbild von deam alta Kran bei Kirchheim (Unterallgäu), wo ma acht Nischtplätz naufmontiert hot? So weit muaß ja bei oos net ganga, abber es solld halt oo net so weit komma, dass ma widder noch di Jäger schreit und Schdorchabrota net nur a afrikanische Schpezialität isch.
„Rieser Schdorchenbraten mit Knöpfle an Bibersoße“– wia däd eich des schmecka?
Der Tandler