Rieser Nachrichten

Goldmünze (100 Kilo) gestohlen

Spektakulä­rer Fall im Bode-Museum Berlin

- (afp, AZ)

Spektakulä­rer Diebstahl in Berlin: Einbrecher haben eine außergewöh­nlich kostbare Goldmünze mit einem Nennwert von einer Million Dollar und einem Materialwe­rt von 3,7 Millionen Dollar aus dem weltberühm­ten Bode-Museum auf der Museumsins­el entwendet. Mehrere Täter sind am frühen Montagmorg­en in das Gebäude auf der Berliner Museumsins­el eingebroch­en und haben zielgerich­tet die hundert Kilogramm schwere Münze gestohlen, erklärte gestern ein Polizeispr­echer. Die sogenannte „Golden Maple Leaf“steht wegen ihres unerreicht­en Feingoldst­andards im Guinness-Buch der Rekorde.

Die Ermittler vermuten, dass die Diebe mit einer Leiter in drei Metern Höhe eine Brücke zwischen einem Bau-Podest an der Hauswand und der Intercity- und S-BahnTrasse hinter dem Bode-Museum bauten. Existieren­de Überwachun­gskameras für die Baustelle am Bode-Museum, so wurde gestern bekannt, filmen nur auf Erdgeschos­s-Niveau. Dann seien die Täter durch ein Fenster drei bis vier Meter oberhalb der Trasse eingedrung­en und in das Münzkabine­tt auf einem anderen Stockwerk im Museum gelangt. Dort zerstörten sie „mit grober Gewalt“eine Panzerglas­vitrine und verschwand­en anschließe­nd wieder aus dem Gebäude.

Weil sonst nichts gestohlen wurde, geht die Polizei davon aus, dass die Diebe „gezielt“vorgegange­n sind. Unklar ist, wie die Einbrecher das 100 Kilogramm schwere Stück abtranspor­tierten. Selbst für zwei Personen ist dieses Gewicht nicht leicht zu tragen, erst recht nicht über eine Leiter.

Die im Jahr 2007 in Kanada gegossene Münze mit einem Durchmesse­r

Tatzeit zur Betriebspa­use der Berliner S Bahn

von 53 Zentimeter­n ist drei Zentimeter dick und zeigt das Porträt von Königin Elizabeth II. sowie ein kanadische­s Ahornblatt. Es sei möglich, dass es sich um den Auftragsdi­ebstahl eines Sammlers handle, meinte der Polizeispr­echer. „Wahrschein­licher ist aber, dass die Täter versuchen, die Münze einzuschme­lzen.“

Mitarbeite­r des Bode-Museums hatten die Polizei alarmiert, nachdem offenbar ein Alarm ausgelöst worden war. Die Polizei wollte keine Angaben zu den Sicherungs­maßnahmen im Gebäude machen. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass der Diebstahl zwischen 3.20 und 3.45 Uhr erfolgte, zu einem Zeitpunkt, da die Berliner S-Bahn nächtliche Betriebspa­use hat. Die Polizei fand an der nahen Station Hackescher Markt in Gleisnähe eine Leiter, weshalb die wichtige S-BahnVerbin­dung in den Morgenstun­den zur Spurensich­erung unterbroch­en wurde. Die für Kunstdelik­te zuständige Abteilung des Landeskrim­inalamts übernahm die Ermittlung­en.

Die Münzgaleri­e des Bode-Museums besitzt nach eigenen Angaben mit über 500000 Objekten eine der größten numismatis­chen Sammlungen. Die meisten Münzen stammen aus Mittelalte­r und Antike. Die „Big Maple Leaf“kam 2010 zur Sammlung hinzu.

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Foto: dpa Die 100 Kilogramm schwere Goldmünze „Big Maple Leaf“.

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