Hitzige Debatte im Ehinger Gemeinderat
Schreiben zum Umbau des Belzheimer Gemeindezentrums sorgt für Unmut
Die Gemeinderatssitzung lief schon fast zwei Stunden, als es richtig laut wurde im Saal. Bürgermeister Erhard Michel hatte ein Schreiben der Jugend über den aktuellen Stand des geplanten Anbaus am Gemeindezentrum Belzheim verlesen. Darin ging es um eine sogenannte Rettungsplattform samt Treppe, die für die Belzheimer Jugend angebaut werden solle. Die Jugend werde Angebote einholen und erwarte von der Gemeinde, falls die Maßnahme aus Eigenmitteln nicht finanzierbar sei, finanzielle Hilfe. Das war einigen der Räte eindeutig zuviel. Zum offensichtlichen Missfallen des Bürgermeisters sprach man von nicht hinzunehmender Unterdrucksetzung des Gemeinderates und empörte sich über die erstens zu großzügige Dimensionierung des Vorhabens und zweitens die beinahe selbstverständliche Inanspruchnahme von Steuergeldern. Nach hitzi- Debatte wurde das Vorhaben vertagt. Und Erhard Michel versprach, zunächst noch einmal mit den Schützen über die Planungen zu reden.
Dabei hatte die Sitzung nüchtern und geschäftsmäßig begonnen: Mit einem Vertreter der Planungsfirma und der VG Oettingen wurden die Details der Änderung des Bebauungsplanes „Riedfeld“in Belzheim besprochen und Punkt für Punkt beschlossen. So werden zukünftig auch so genannte „Toskana-Häuser“zugelassen sein, nicht nur steile Sattel-, sondern auch Walmdächer und die Regeln für verschiedene Dachneigungen überarbeitet. Schließlich sei der bisher gültige Bebauungsplan schon 21 Jahre alt und sollte nach dem Willen der Räte so angepasst werden, dass das Baugebiet für alle Vorteile biete und auch nach heutigen Gesichtspunkten spannend gestaltet werden könne. Nach intensiver Beratung beschloss man die Änderungen einstimmig, genauso wie die Anträge der Freiwilligen Feuerwehr für die zukünftige Nutzung der ehemaligen Posträume unter anderem als Umkleide für die Frauen. Der dadurch notwendige Umzug des Gemeindearchivs und dessen Handling wurde als Tagesordnungspunkt für eine der nächsten Sitzungen anberaumt.
Neue Heizung und neuer Dachstuhl
Auch der Erneuerung der Heizungsanlage im Feuerwehrhaus und der energetischen Sanierung des Dachstuhles wurde stattgegeben. Freilich unter der Vorgabe, dass sich die Maßnahmen „rechnen müssten“und der Austausch der bisherigen Nachtspeicheröfen zugunsten eines Anschlusses an das Fernwärmenetz der Firma Linsenmaier auch Sinn mache. Der anwesende Vertreter der Feuerwehr sagger te „selbstverständlich“Eigenleistungen seiner Truppe zu.
Bevor der öffentliche Teil der Sitzung beendet wurde, ging es um Bekanntgabe und die Verabschiedung des Haushaltsplanes der katholischen Kindertagesstätte „St. Ulrich und Stefan“. Da sich die Gemeinde verpflichtet hat, 80 Prozent des Haushaltsdefizits zu übernehmen, wurden exakt 21816 Euro dafür freigegeben.
Unter Sonstiges schloss sich eine Diskussion darüber an, wie die Ehinger Straßenbeleuchtung in Zukunft ertüchtigt bzw. nach und nach auf LED-Technik umgestellt werden könne. Angesicht der fortgeschrittenen Stunde entschloss man sich, diese Thema zu vertagen und später einen genauen Plan dafür zu erarbeiten. Damit war der öffentliche Teil der Sitzung beendet und mancher wäre wohl gerne bei der „Verlängerung“dabei gewesen. Das Thema Auerhahnschützen war sicher noch nicht ganz „ausgeredet“.