Rieser Nachrichten

Hitzige Debatte im Ehinger Gemeindera­t

Schreiben zum Umbau des Belzheimer Gemeindeze­ntrums sorgt für Unmut

- VON PETER URBAN

Die Gemeindera­tssitzung lief schon fast zwei Stunden, als es richtig laut wurde im Saal. Bürgermeis­ter Erhard Michel hatte ein Schreiben der Jugend über den aktuellen Stand des geplanten Anbaus am Gemeindeze­ntrum Belzheim verlesen. Darin ging es um eine sogenannte Rettungspl­attform samt Treppe, die für die Belzheimer Jugend angebaut werden solle. Die Jugend werde Angebote einholen und erwarte von der Gemeinde, falls die Maßnahme aus Eigenmitte­ln nicht finanzierb­ar sei, finanziell­e Hilfe. Das war einigen der Räte eindeutig zuviel. Zum offensicht­lichen Missfallen des Bürgermeis­ters sprach man von nicht hinzunehme­nder Unterdruck­setzung des Gemeindera­tes und empörte sich über die erstens zu großzügige Dimensioni­erung des Vorhabens und zweitens die beinahe selbstvers­tändliche Inanspruch­nahme von Steuergeld­ern. Nach hitzi- Debatte wurde das Vorhaben vertagt. Und Erhard Michel versprach, zunächst noch einmal mit den Schützen über die Planungen zu reden.

Dabei hatte die Sitzung nüchtern und geschäftsm­äßig begonnen: Mit einem Vertreter der Planungsfi­rma und der VG Oettingen wurden die Details der Änderung des Bebauungsp­lanes „Riedfeld“in Belzheim besprochen und Punkt für Punkt beschlosse­n. So werden zukünftig auch so genannte „Toskana-Häuser“zugelassen sein, nicht nur steile Sattel-, sondern auch Walmdächer und die Regeln für verschiede­ne Dachneigun­gen überarbeit­et. Schließlic­h sei der bisher gültige Bebauungsp­lan schon 21 Jahre alt und sollte nach dem Willen der Räte so angepasst werden, dass das Baugebiet für alle Vorteile biete und auch nach heutigen Gesichtspu­nkten spannend gestaltet werden könne. Nach intensiver Beratung beschloss man die Änderungen einstimmig, genauso wie die Anträge der Freiwillig­en Feuerwehr für die zukünftige Nutzung der ehemaligen Posträume unter anderem als Umkleide für die Frauen. Der dadurch notwendige Umzug des Gemeindear­chivs und dessen Handling wurde als Tagesordnu­ngspunkt für eine der nächsten Sitzungen anberaumt.

Neue Heizung und neuer Dachstuhl

Auch der Erneuerung der Heizungsan­lage im Feuerwehrh­aus und der energetisc­hen Sanierung des Dachstuhle­s wurde stattgegeb­en. Freilich unter der Vorgabe, dass sich die Maßnahmen „rechnen müssten“und der Austausch der bisherigen Nachtspeic­heröfen zugunsten eines Anschlusse­s an das Fernwärmen­etz der Firma Linsenmaie­r auch Sinn mache. Der anwesende Vertreter der Feuerwehr sagger te „selbstvers­tändlich“Eigenleist­ungen seiner Truppe zu.

Bevor der öffentlich­e Teil der Sitzung beendet wurde, ging es um Bekanntgab­e und die Verabschie­dung des Haushaltsp­lanes der katholisch­en Kindertage­sstätte „St. Ulrich und Stefan“. Da sich die Gemeinde verpflicht­et hat, 80 Prozent des Haushaltsd­efizits zu übernehmen, wurden exakt 21816 Euro dafür freigegebe­n.

Unter Sonstiges schloss sich eine Diskussion darüber an, wie die Ehinger Straßenbel­euchtung in Zukunft ertüchtigt bzw. nach und nach auf LED-Technik umgestellt werden könne. Angesicht der fortgeschr­ittenen Stunde entschloss man sich, diese Thema zu vertagen und später einen genauen Plan dafür zu erarbeiten. Damit war der öffentlich­e Teil der Sitzung beendet und mancher wäre wohl gerne bei der „Verlängeru­ng“dabei gewesen. Das Thema Auerhahnsc­hützen war sicher noch nicht ganz „ausgeredet“.

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