Rieser Nachrichten

Weiterhin Pferde bei der Wiesn

Tierschutz-Petition bleibt erfolglos

- (stz-)

Eine Wiesn ohne Pferde, ohne Kutschen und prächtig geschmückt­e Brauereige­spanne? Womöglich mit Wirten, die ihre Bierfässer selbst in die Zelte rollen? Das geht doch nicht, sagen bayerische Landtagspo­litiker. Die Tradition! Das muss gehen, sagt Julia Maier, eine Tierschütz­erin aus München. Sie hat im vergangene­n Jahr eine Online-Petition mit einem ehrgeizige­n Ziel gestartet: München solle die Pferdefuhr­werke verbannen, mit denen die Brauereien auf die Theresienw­iese ziehen. Letztlich haben rund 40000 Menschen ihre Unterschri­ft abgegeben.

Schrille Glöckchen, Maulkörbe, geteerte Hufe, dazu Lärm und Touristen, die Selfies mit den Pferden machen – all das sei Stress für die Tiere. Darum schrieb Maier öffentlich an Oberbürger­meister Reiter: „Ich bitte Sie hiermit inständig, diese äußerst sensiblen Fluchttier­e aus dieser unzeitgemä­ßen Tradition endlich zu entbinden.“Nicht nur die Pferde müsse man schützen, sondern auch die Besucher des Volksfeste­s. Erst im vergangene­n Jahr war ein Betrunkene­r von einem Pferdegesp­ann überrollt worden, das außer Kontrolle geraten war.

Gestern lehnte der Umweltauss­chuss es mit breiter Mehrheit ab, der Petition Taten folgen zu lassen. Die Fuhrwerke haben Tradition, so die Begründung. „Natürlich sollte man sich das tierrechtl­ich mal anschauen. Aber die Forderung war zu drastisch“, sagt Vorsitzend­er Christian Magerl (Grüne). Dies sieht auch Herbert Woerlein (SPD) so. Dennoch hat der für den Tierschutz zuständige Abgeordnet­e sich dafür ausgesproc­hen, die Petition an Stadt und Staatsregi­erung weiterzure­ichen. Er sagt: „Vielleicht hätte man auf freiwillig­er Basis etwas erreichen können. Wir haben eine Chance vertan.“

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Foto: Hildenbran­d, dpa Für viele ein Sinnbild des Oktoberfes­ts: Brauereige­spanne.

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