Rieser Nachrichten

Warum heißt Gründonner­stag eigentlich so?

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Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Anna: Warum heißt Gründonner­stag eigentlich so?“

Liebe Anna, Gründonner­stag wird der Tag vor Karfreitag genannt. Weshalb? Da sind sich die Forscher nicht ganz einig. Es kommt darauf an, wen man fragt. Manche Experten meinen zum Beispiel, dass „Grün“sich von dem alten Wort „greinen“ableitet. Das heißt so viel wie „klagen“oder „weinen“. Und Christen haben in der Woche vor Ostern allen Grund zum Greinen – schließlic­h sind sie traurig, weil Jesus ans Kreuz geschlagen wurde und dann starb.

Mit der Farbe hat das auch etwas zu tun

Mit der Farbe „Grün“hat der Name aber vielleicht doch etwas zu tun. Manche Forscher haben herausgefu­nden, dass vor etwa 900 Jahren Priester am Gründonner­stag ein grünes Gewand trugen. Das sollte zeigen, dass es Hoffnung gibt. Außerdem aßen wohl damals Christen in der Woche vor Ostern viel grünes Gemüse. Das soll ein Brauch nach dem langen Winter gewesen sein. Im Frühjahr grünt es. Das heißt, die Pflanzen treiben aus. Die Farbe Grün steht auch in der Natur für Leben, das Neue und Frische. Manche Menschen meinen übrigens auch, dass die Kräuter des Frühjahrs besonders wirksam sind.

In Hessen essen viele Menschen am Gründonner­stag sogar ein Gericht, das „Grüne Soße“heißt. Darin befinden sich sieben Kräuter: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfe­r und Schnittlau­ch – und die sind wirklich ratzegrün.

Lea Thies, Capito-Team

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Foto: dpa So sieht grüne Soße aus. Man isst sie mit Kartoffeln und Ei.

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