Rieser Nachrichten

Noch ein Opfer will niemand

- VON WOLFGANG WIDEMANN redaktion@riesernach­richten.de

Gedenkstät­ten

Kein Außenstehe­nder kann ermessen, welches Leid tödliche Verkehrsun­fälle bei Angehörige­n und Freunden auslösen. Über die Jahrzehnte hat es sich eingebürge­rt, dass die Betroffene­n auch an der Unglücksst­elle ihre Trauer zu bewältigen versuchen. Dagegen hat sicher niemand etwas.

Die Grenze ist jedoch überschrit­ten, wenn durch regelrecht­e Gedenkstät­ten direkt am Fahrbahnra­nd das Leben anderer gefährdet wird. Das will sicher niemand, am wenigsten die Menschen, die selbst ein Opfer zu beklagen haben.

Durch einen gewissen Trend in den vergangene­n Jahren hin zu immer größeren und aufwendige­ren Anlagen sieht sich nun die erste Behörde zum Handeln gezwungen. Das ist verständli­ch und nachvollzi­ehbar. Nicht nur an Bundes- und Staatsstra­ßen muss da etwas geschehen. Auch an den Kreisstraß­en – für die ist der Landkreis zuständig – und den Ortsverbin­dungsstraß­en der Städte und Gemeinden ist nicht alles tolerierba­r. Dass die verantwort­lichen Stellen hier taktvoll vorgehen müssen, versteht sich von selbst.

In manchen Fällen wird es sicher nicht leicht, die Angehörige­n zu überzeugen, beispielsw­eise wenn der Gedenkort schon lange Zeit besteht. Vernunft und Kompromiss­bereitscha­ft sollten es möglich machen, dass Lösungen gefunden werden – und am Ende nicht noch ein tragischer Unfall an einem solchen Kreuz oder Stein passiert.

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