Rock’n’Roll Musikschule
Kinder und Jugendliche spielen in Nördlingen Oldies und die Hits von heute
Dass die Rock- und Popmusik an der Rieser Musikschule in allen Instrumentenbereichen eine wichtige Rolle spielt, bewies ein bunter Popnachmittag, bei dem Ensembles und Einzelspieler mit vielen Stücken dieses Bereichs auftraten. Ungewöhnlich ist es, wenn eine Bassblockflöte (Lea Hundsdorfer) dabei die Einstimmung übernimmt. Aus ihrem „Walking the dog“, begleitet von Gitarrenlehrer Stefan Mack, konnte man hören, was sich bei einem Hundespaziergang alles ereignen kann. Dass das Klavier auch im Popbereich zu Hause ist, bewiesen die Klavierspieler Lotte Leberzammer („Looking back“), Max Brandner (Arrangement zu „Fluch der Karibik“) und Eliana Kapfer („Faded“). Rhythmus im Ensemble führten die Schlagzeuger Wolfgang Schönherr, Silas Seelig, Markus Nagorny, Benedikt Loder und Georg Held mit Schlagzeuglehrer Martin Schnierer vor.
Die Big-Band, geleitet von Bernd Weber, zeigte, dass es für das Repertoire heute neben den Titeln der ursprünglichen Bands, wie die des berühmten Count Basie („Basic Basie“), ein breites Feld an Bearbeitungen von Titeln der Rockbands aus verschiedenen Zeiten gibt. Zum Beispiel „California Dreaming“von den Mamas and Papas 1965, „Smooth Operator“von Sade 1984, „Down for the Count“von Miami Vice aus 1987 oder „Blues for Mr. B.“, aus 2004 von Gary Smith, berühmt in der Blues-Szene für sein phänomenales Spiel auf der Blues Harp (Mundharmonika).
Die Blockflötengruppe „Pfiffikus“von Elke Moll erfreute die zahlreichen Besucher mit witzigen Stücken („Klickklack“und „Rundella“) und die Gruppe „Flötentöne“spielte Arrangements für Flötenquartett, Abba’s „Thank you for the Music“und den Song „Sound of Silence“von Paul Simon.
Daran schloss sich Wladimir Dederers Akkordeongruppe ebenfalls mit arrangierten Abba Best-Songs, Variationen von „Summertime“und „Sleigh right“von Leroy Anderson an. Die „Peanuts“, ein Ensemble vorwiegend aus Holzbläsern, begeisterten die jungen und erwachsenen Zuhörer mit Bearbeitungen ihres Querflötenlehrers Christian Möwes von zwei Stücken aus dem Film „Herr der Ringe“und „Dancing on the Berlin wall“. Eine E-Geige, bekannt durch David Garrett, und die neueste Errungenschaft der Rieser Musikschule, ebnet einen Weg für die Integration der Streicher in die Popmusik. Carla Bothner und Mara Heider bekamen von ihrer Lehrerin Julia Rabel die Gelegenheit dazu und wurden von Rainer Brauneis’ Keyboard-Schüler Sascha Michl bei Nenas’ „Irgendwie – irgendwo – irgendwann“und „River Flows in Yours“von Yiruma begleitet. Den Schluss- und gleichzeitig Höhepunkt des Popnachmittags setzte die Rockband der Musikschule, die mithilfe von Stefan Mack, der für den E-Gitarren- und E-BassUnterricht zuständig ist, auch das entsprechende elektronische Equipment aufgebaut hatte, mit neueren Hits „Take me to Church“(Hozier), „Boulevard of broken Dreams“(Green Day), „Titanium“(Guetta/ Temptations), „Seven Nation Army“(White Stripes) und „Knocking on Heaven’s Door“(Guns N’ Roses). Der stürmische Beifall hätte noch mehr verlangt, denn es war auch deutlich, dass die Band mit Sängerin Sophia Thum, Nils Greiner (E-Bass), Felix Schulze (E-Gitarre), Ronald Schröppel (Keyboard) und Schlagzeuger Simon Meyer in der Musikschule die erforderlichen instrumentalen Fähigkeiten erworben haben.
Dies zu zeigen, war auch offensichtlich der allgemeine Zweck dieser überaus gut besuchten Veranstaltung.