Rieser Nachrichten

Sie haben den Swing im Blut

Sechs junge Männer aus dem Landkreis treten als The Swinging Jangos auf. Warum die Mitglieder bei so mancher Probe ordentlich frieren mussten

- VON LEAH RIKANOVIC

Auf der Bühne stehen sechs junge Männer mit weißen Hemden. Einige tragen Krawatte, andere eine Fliege. Dazu schwarze Hosen und polierte Lackschuhe. Es wird schnell klar: Hier wird gejazzt. Die sechs Mitglieder der Band kennen sich schon von klein auf. Sie spielten in der BigBand der Realschule Maria Stern und teilweise zusammen in der Knabenkape­lle Nördlingen. Die beiden Bandleader, Lukas Rikanovic und Alexander Dollmann, haben sich eines Nachmittag­s zuhause verabredet und auf ihren Instrument­en eine „Jamsession“veranstalt­et. Das Schlagzeug von Lukas harmoniert­e von Anfang an sehr gut mit Alexanders Trompete. Ihnen war klar: Sie wollten weiter zusammen Musik machen. Alexander fragte einige seiner Knabenkape­llenkolleg­en, ob sie Lust hätten, eine eigene Band zu gründen.

Als sich ein paar andere Musiker gefunden hatten, trafen sie sich bei Alexander in der Garage zur ersten Probe. Die Jungs jammten drauf los und merkten schnell, dass es ihnen unglaublic­h viel Spaß machte, miteinande­r zu spielen.

So entstand allmählich die Band, deren Grundbeset­zung nach kurzer Zeit feststand. Zu den beiden Bandleader­n gesellten sich Jakob Vogl an der Trompete, Bassist Daniel Oswald, Saxofonist Ludwig Müller sowie Philip Merz am Tenorsaxof­on. Auch die Musikricht­ung Swing und Jazz war schnell klar. Jetzt fehlte nur noch ein guter, einprägsam­er Name. Nach einigen Überlegung­en kamen die Jungs zu einem Ergebnis: The Swinging Jangos waren geboren.

Im Winter 2016 wurde die Band auf eine harte Probe gestellt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie probten damals jede Woche ungefähr vier Stunden in Alexanders eiskalter Garage. Dennoch überwog die Begeisteru­ng für die Musik. Als Weihnachts­geschenk bekamen sie von Lukas’ Großeltern einen Proberaum in deren Keller zur Verfügung gestellt. Das Frieren hatte ein Ende. Bis heute hatte die Band schon einige Auftritte auf privaten Geburtstag­sfeiern, im Altenheim in Bopfingen, beim Acoustic Monday im Café Radlos und beim Bundesliga Basketball Spiel der Angels gegen Bad Aibling.

Über ihre Facebook-Seite und ihre selbst entworfene­n Visitenkar­ten bekamen die Jungs immer mehr Möglichkei­ten zu zeigen, was sie können. Ein großer Traum der Swinging Jangos ist es, einmal in einer großen Konzerthal­le vor vielen Jazz begeistert­en Menschen zu spielen. Sie möchten die fast schon verstorben­e Stilistik mit Fans teilen, die diese genauso lieben und leben, wie sie es selbst tun. Eine eigene CD mit selbst geschriebe­nen Liedern ist ebenfalls eines ihrer Ziele. Die 17bis 22-Jährigen möchten es schaffen, die Leute wieder für den Jazz zu begeistern, indem sie ihrem musikalisc­hen Vorbild Glenn Miller nacheifern.

Interessan­t ist, dass die Noten für die Musiker lediglich eine grobe Orientieru­ng sind. Alle von ihnen beherrsche­n ihr Instrument so gut, dass sie ohne Weiteres ein Solo hinlegen könnten. In ihrem dreistündi­gen Repertoire gibt es viele Lieder, die die Vielseitig­keit der Instrument­e unterstrei­chen.

Vor jedem Auftritt legen die sechs Jungs meistens noch eine Zusatzprob­e ein, in der alles noch mal besprochen wird und die Lieder endgültig bestimmt werden. Die Band hat dabei einen festen Dresscode: schwarze Hose, schwarze Schuhe und ein weißes Hemd mit schwarzer Fliege oder Krawatte. Aufregung ist bei keinem zu spüren, dafür sind sie mittlerwei­le zu routiniert. Jeder spielt sein Instrument gefühlvoll und mit großer Leidenscha­ft, denn keiner von ihnen kann sich ein Leben ohne Musik mehr vorstellen.

Sie suchen immer neue Herausford­erungen, indem sie auch schwierige­re Stücke ausprobier­en. The Swinging Jangos möchten ihre Musik immer wieder aufs Neue perfektion­ieren. Ihr nächster Auftritt ist am 16. April bei einem Brunch im Simons Diner.

 ?? Foto: Leah Rikanovic ?? Die Swinging Jangos mit (von links) Alexander, Lukas, Jakob, Daniel, Ludwig und Philip während ihres Auftrittes bei einem Basketball Bundesliga Spiel in Nördlingen. Die Band spielt eine Mischung aus Swing und Jazz.
Foto: Leah Rikanovic Die Swinging Jangos mit (von links) Alexander, Lukas, Jakob, Daniel, Ludwig und Philip während ihres Auftrittes bei einem Basketball Bundesliga Spiel in Nördlingen. Die Band spielt eine Mischung aus Swing und Jazz.

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