Fusionen sind ein Thema
Bei der Bilanzpressekonferenz in Donauwörth bestätigt Oberbürgermeister Neudert, dass Gespräche stattfinden. Zahlen der Bank sind ein „ordentliches Ergebnis“
Obwohl die Rahmenbedingungen schwieriger geworden sind (verursacht in erster Linie durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank) hat die Sparkasse Donauwörth 2016 ein ordentliches Ergebnis hingelegt. Die Spuren in der Jahresbilanz sind zwar kaum erkennbar, doch nichtsdestotrotz ist eine Fusion möglicherweise mit der Sparkasse in Nördlingen ein Thema.
Dies bestätigten Verwaltungsratsvorsitzender Stefan Rößle und sein Stellvertreter Armin Neudert. Donauwörths Oberbürgermeister übernimmt am 1. Mai den Vorsitz im Gremium. Rößle sprach von Gedanken, die man sich mache, warnte aber auch vor der Vorstellung, dass „man mit einer Fusion von allen Problemen befreit ist“. Die Herausforderungen würden auch dann gegeben sei. Die Gedanken seien aber noch nicht weit abgestimmt - „noch nicht so weit, dass ich darüber heute mehr sagen könnte“. Armin Neudert nahm das Wort von Gesprächen in den Mund und wollte nicht ausschließen, dass 2023 (wenn die Sparkasse Donauwörth 200. Geburtstag feiert) „die Bankenlandschaft nicht angepasst sein könnte“.
Nachdem das Geldinstitut im Vorjahr acht Geschäftsstellen geschlossen und in Selbstbedienungsbereiche umgewandelt hatte, will es in diesem Jahr an dieser Schraube nicht weiter drehen. „2017 tut sich nichts mehr“, schloss Vorstandsvorsitzender Johann Natzer bei der Bilanzpressekonferenz weitere Veränderungen aus. „Was notwendig war, ist geschehen, jetzt setzen wir auf
Ruhe“, fügte er auf eine entsprechende Nachfrage an.
Ungeachtet der schwierigen Situation um Einnahmequellen gelang es der Sparkasse, ihren Wachstumskurs auch 2016 fortzusetzen. „Wir haben ein stabiles Ergebnis und gute
Erfolge in der Beratung vorzuweisen“, freute sich Natzer. Die Bilanzsumme habe man auf 1,09 Millionen Euro gesteigert, was ihm aber viel wichtiger sei, „dass das Kundenvolumen einen Zuwachs von 71 Millionen Euro verzeichnet“. Damit knabbert die Bank knapp an der Zwei-Milliarden-Grenze.
Bei den Einlagen und Wertpapieren gibt es ebenfalls ein Wachstum. Was beachtlich ist und was Oberbürgermeister Armin Neudert auf einen „gelebten Optimismus“zurückführte: Die niedrigen Zinsen beflügelten im Vorjahr die Nachfrage nach Kundenkrediten. Mit einem Plus von 37 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, was einem Plus von 5,5 Prozent entspricht, stieg der Bestand der Ausleihungen auf 721 Millionen Euro, davon sind 173 Neukredite aus 2016.
Natzers Vorstandskollegen Michael Scholz war es vorbehalten, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung aufzumachen. Er konstatierte einen Bilanzgewinn von 1,67 Millionen Euro. Damit habe man das Eigenkapital auf 107 Millionen Euro aufstocken können. Es liegt somit in der Bilanzsumme bei knapp zehn Prozent. „Das ist in diesen turbulenten Zeiten ganz wichtig für die gute Zukunft der Sparkasse“, kommentierte Scholz.
Zwei Punkte anzusprechen, war der besondere Herzenswunsch der Vorstände wie auch der Verwaltungsratsmitglieder: Die Förderungen des Geldinstituts für das Gemeinwohl und die gute und solide Ausbildung von Nachwuchskräften, die man auf dem freien Markt nicht bekommen würde. Rund 219 000 Euro hat die Bank nach dieser Bilanz im Vorjahr an soziale und kulturelle Einrichtungen ausgeschüttet. Und bei der Ausbildung kann man auf „überdurchschnittlich gute Leistungen“verweisen. Der Notendurchschnitt der Donauwörther bei der Prüfung: 2,4.