Rieser Nachrichten

Große Koalition auf Rieserisch

- zum Thema Verkehr VON MARTINA BACHMANN redaktion@rieser nachrichte­n.de

Es war Helmut Beyschlag, der im Vorfeld der vergangene­n Nördlinger Stadtratss­itzung eine Hoffnung geäußert hatte. Die auf eine „ergebnisof­fene Diskussion“in der Sitzung am Mittwochab­end. Doch als Oberbürger­meister Hermann Faul den Tagesordnu­ngspunkt aufrief, in dem es um das Großthema Parken gehen sollte, war schnell klar: Beyschlags Hoffnung würde nur ein frommer Wunsch bleiben. Die beiden großen Fraktionen im Rat boxten ihren gemeinsame­n Antrag mit knapper Mehrheit durch. Trotz teils gegenteili­ger Sachargume­nte der Stadtverwa­ltung. Trotz Kompromiss­vorschläge­n von Oberbürger­meister Hermann Faul. Trotz der erbitterte­n Reden der anderen Fraktionen.

Auffällig ist: Stadtteill­iste und Christsozi­ale arbeiteten bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit Hand in Hand. Auch beim Nein zum Anbau an die Mittelschu­le tüftelten sie einen gemeinsame­n Antrag aus. Ob sich da eine „Rieser Große Koalition“anbahnt? Nun, eine solche Zusammenar­beit zweier Fraktionen ist in Demokratie­n üblich. Zumindest auf Bundes- und Landeseben­e. In Stadt- und Gemeinderä­ten wird dagegen tatsächlic­h oft ergebnisof­fen diskutiert, sofern die Debatten nicht von alten Feindschaf­ten oder Wahlen geprägt sind.

Auch in Nördlingen wurde bislang zwar viel, kontrovers und auch emotional debattiert – am Ende fanden die Kommunalpo­litiker aber des Öfteren einen Kompromiss, mit dem sich alle anfreunden konnten. Nun, fast alle – die Grünen/Frauenlist­e hatten meist andere Ideen. So war es übrigens auch beim Thema Gewerbeste­uer, als Stadtteill­iste und Christsozi­ale gegensätzl­ich abstimmten.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Fronten im Nördlinger Stadtrat auf Dauer verhärten. Ob Christsozi­ale und Stadtteill­iste weiter als „Rieser Große Koalition“eine Opposition gegen Oberbürger­meister Hermann Faul bilden. Und ob diese Entscheidu­ngen dann allen Bürgern nützen – das zumindest kann man seit dem vergangene­n Mittwoch getrost anzweifeln.

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