Rieser Nachrichten

Das G 9 und die Platzfrage

Landrat Stefan Rößle zur Entscheidu­ng der Staatsregi­erung und deren Folgen

- Interview: Bachmann

Herr Rößle, die bayerische Staatsregi­erung hat diese Woche entschiede­n, dass im Freistaat das G 9 wieder eingeführt wird. War das der richtige Weg?

Rößle: Ich denke, das ist jetzt ok so. Es gab gute Gründe dafür, das G 8 einzuführe­n. Aber man hat eben festgestel­lt, dass viele Kinder und Jugendlich­e mehr Zeit bis zum Abitur brauchen. Ich finde es auch gut, dass mit der Rückkehr die Qualität verbessert wird und zum Beispiel mehr Wert auf die politische Bildung und Informatik gelegt wird. Außerdem begrüße ich es, dass die Reform auf alle Schulen zielt. Es war kein schöner Prozess, aber ich denke, das Ergebnis stimmt.

Sie sind ja selbst Vater, welche Erfahrunge­n haben Sie mit dem G 8 gemacht?

Rößle: Unsere Zweitjüngs­te macht gerade das Abitur. Sie ist gut mit dem G 8 zurechtgek­ommen. Man muss aber auch sagen, viel Freizeit bleibt da nicht mehr.

Das G9 soll ja bereits im Herbst starten. Der Landkreis ist als Schulaufwa­ndsträger auch dafür verantwort­lich, dass die Gebäude den Anforderun­gen entspreche­n.

Rößle: Wir stehen da in engem Kontakt mit den Schulleite­rn. Kurt Auinger, der Leiter des Gymnasiums Donauwörth, hat uns mitgeteilt, dass an dieser Schule der Platz ausreicht. Dort sind in den vergangene­n Jahren die Schülerzah­len eher zurückgega­ngen.

Am Theodor-Heuss-Gymnasium in Nördlingen wird ja derzeit gebaut. Mehr als 20 Millionen Euro werden investiert. Reicht der Platz am Ende aus oder muss man dann nochmals bauen?

Rößle: Wir gehen davon aus, dass er reicht. Aber wir haben da noch eine Option offen. Der dritte Bauabschni­tt, die Errichtung einer neuen Mensa, hat ja noch nicht begonnen. Wenn sich abzeichnet, dass die Schülerzah­len so steigen, dass mehr Zimmer benötigt werden, können wir schnell reagieren.

Für das Gymnasium in Oettingen wird derzeit der Mitteltrak­t geplant.

Rößle: Ja. Schulleite­r Günther Schmalisch hat mir mitgeteilt, dass der Platz nach dem Bau auch für das G9 ausreicht.

Sollte der Kreis wegen des G 9 am Ende doch noch bauen müssen, wer zahlt dann dafür?

Rößle: In Bayern gilt das Konnexität­sprinzip. Verursacht der Freistaat mit seinen Gesetzen Kosten für die unteren Ebenen, muss er sie auch bezahlen.

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Foto: Izsó Reicht der Platz auch am umgebauten Nördlinger THG für das G 9? Landrat Ste fan Rößle sagt, man habe noch eine Op tion offen.

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