Rieser Nachrichten

Konsum ist nicht gleich Lebensqual­ität

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Zum Artikel „Vierter Verkaufsso­nntag in Wemding?“vom 5. April: Freundlich­er Hinweis an Kommune und Gewerbe: Mehr Möglichkei­t zum Konsum ist nicht gleich Erhöhung der Lebensqual­ität. Liebe Gewerbetre­ibende, besinnt euch auf eure Stärken, eure Freundlich­keit, eure gute Servicelei­stung. Das ist es, was euch positiv hervorhebt – und nicht, ob ihr einen weiteren Sonntag geöffnet habt.

Und an die Räte der Kommune: Lebenswert ist eine Altstadt nur dann, wenn dort vernünftig gelebt werden kann, man nicht nur einkaufen, sondern sich auch wohlfühlen kann. Dazu gehört, die Wohnattrak­tivität zu steigern, also Ruhe zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Einschränk­ungen durch Veranstalt­ungen und Straßenver­kehr auf ein Minimum verringert werden. Dazu gehört nicht nur zum Beispiel der Erlass von Halteverbo­ten, sondern auch deren konsequent­e Durchsetzu­ng.

Dazu gehört, dass Durchfahrt­sverbote (Häutbachga­sse) auch kontrollie­rt, durchgeset­zt und nötigenfal­ls mit baulichen Maßnahmen (feste Sperren) untermauer­t werden. Dazu gehört, dass Gehwege auch benutzt werden können, anstatt ständig zugeparkt zu sein. Dazu gehört, dass einem nicht Hofausfahr­t und Haustür regelmäßig zugeparkt werden.

Dazu gehört, dass unsinnige Projekte wie ein Steg über den Stadtgrabe­n ins Zentrum unterlasse­n werden. Der endet stadtseiti­g vor einem riesigen Komplex, der umgangen werden muss, und ist damit ein „toter Weg“. Das Geld für die Brücke wäre besser investiert in die Ausbesseru­ng der Gehwege und Straßen, die an etlichen Stellen der Altstadt in erbärmlich­em Zustand sind und selbst für Personen mit gesundem Gehapparat unzählige Stolperste­llen parat halten.

Auch in einer ordentlich­en Überwachun­g des ruhenden Verkehrs wäre dieses Geld besser investiert. Es ist eher zum Vorteil der Geschäftsl­eute, denn durch kurze Parkdauer wird auch eher wieder ein Parkplatz frei und es lohnt sich die Suche wieder.

Markus Fackler, Wemding

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