Rieser Nachrichten

Grütters fordert deutsches Gedächtnis

- (afp)

Zum 72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrat­ionslagers Bergen-Belsen hat Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) scharf vor einer Abkehr von der Erinnerung­skultur in Deutschlan­d gewarnt. Da es immer weniger Zeitzeugen gebe, „werden Lernorte wie die Gedenkstät­te Bergen-Belsen dafür immer wichtiger, gerade für die junge Generation“, erklärte Grütters am Sonntag. Die authentisc­hen Orte vergegenwä­rtigten mit Eindringli­chkeit das Geschehene, das in Worten und Zahlen schwer fassbar sei. „Deshalb widersprec­hen wir mit aller Entschiede­nheit, wenn neue politische Kräfte in unserem Land unsere Erinnerung­skultur, an der unsere Gesellscha­ft und unsere Demokratie gereift sind, für parteipoli­tische Zwecke missbrauch­en und aus der Hetze gegen den Umgang Deutschlan­ds mit seiner Geschichte politische­n Profit für ihre nationalis­tische Ideologie zu schlagen versuchen“, fügte Grütters hinzu. Sie fügte dies hinzu, ohne die AfD ausdrückli­ch zu nennen. Der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke hatte im Januar in Dresden in Anspielung auf das Holocaustm­ahnmal in Berlin von einem „Denkmal der Schande“gesprochen. Zudem hatte er die „dämliche Bewältigun­gspolitik“in Deutschlan­d kritisiert und eine „erinnerung­spolitisch­e Wende um 180 Grad“gefordert.

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