Rieser Nachrichten

Für die, die Hilfe brauchen

Der Tafel- und Kleiderlad­en in der Drehergass­e in Nördlingen wird zehn Jahre alt. Wie die Stadt und die Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werkes und der Caritas das feiern wollen

- VON DENIS DWORATSCHE­K

„Anfangs haben sich die Leute geniert, im Laden einzukaufe­n, heute stehen sie Schlange“, sagt Alfred Ruckdäsche­l. Er hat sich von Beginn an für den Tafel- und Kleiderlad­en in Nördlingen engagiert. Anfangs habe es Probleme gegeben, geeignete Mitarbeite­r zu finden. Einige seien nur einmal zum Arbeiten gekommen. „Die Entwicklun­gen waren hoch interessan­t und sehr zum Positiven“, sagt der Rentner. Dieses Jahr feiert der Laden sein zehnjährig­es Bestehen.

Rund 80 ehrenamtli­che Helfer sind heute beim Tafelladen des Diakonisch­en Werkes und der Caritas aktiv. Der Name „CaDW“wurde bewusst gewählt. Zum einen setzt er sich aus den Namen der beiden Wohlfahrts­organisati­onen zusammen. Zum anderen soll er auch an das „Kadewe“, das Kaufhaus des Westens in Berlin, erinnern. „Die Euro verlangt. Zwei Mal in der Woche hat der Laden geöffnet, an den Tagen davor werden auf Touren Lebensmitt­el bei Supermärkt­en gesammelt. „Im ersten Jahr sind wir mit dem Privatauto herumgefah­ren“, erzählt Helfer Roland Greiner. Später gab es einen Kleintrans­porter, mit dem man in sieben Jahren 180 000 Kilometer zurückgele­gt hat. „Wir möchten uns bei allen Lieferante­n und Ehrenamtli­chen für ihre Mithilfe bedanken“, sagt Beck. Viele würden über Jahre still und leise im Hintergrun­d mitarbeite­n. Trotzdem bräuchte die Tafel auch weiterhin tatkräftig­e Helfer. „Es gibt viele Möglichkei­ten mitzuhelfe­n, wie zum Beispiel Waren einzusorti­eren oder als Verkäufer im Laden zu arbeiten“, erklärt Beck.

Am Samstag, 6. Mai, findet auf dem Marktplatz in Nördlingen anlässlich des Jubiläums die sogenannte „lange Tafel“statt. Los geht es um 13 Uhr, Ende ist gegen 17 Uhr. Schirmherr ist Oberbürger­meister Hermann Faul. Das Duo Bergkrista­ll und der Sing@Life Gospelchor treten zugunsten des Nördlinger CaDW auf. Für Kaffee und Kuchen sorgen die katholisch­en und evangelisc­hen Kirchengem­einden in Nördlingen. Der Eintritt ist frei. An dem Tag wird auch der Tafelladen zur Besichtigu­ng geöffnet sein. Anspielung soll ein wenig provokant sein“, sagt Johannes Beck, Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werkes Donau-Ries.

Im Jahr 2005 gab es die ersten Gespräche darüber, einen Tafelladen zu eröffnen. Zunächst musste aber ein passendes Gebäude gefunden werden. „Es sollte einen Ladenchara­kter haben“, sagt Branko Schäpers, Geschäftsf­ührer der Caritas Donau-Ries. In der Drehergass­e in Nördlingen fand sich 2006 ein geeignetes Gebäude. Die Stadt mietete es an und im März 2007 konnte der Tafelladen eröffnen.

Einkaufen darf jeder, der eine Berechtigu­ngskarte besitzt. Die Karte bekommen alle Empfänger von Sozialleis­tungen wie Arbeitslos­engeld II, Grundsiche­rung oder Wohngeld beziehungs­weise diejenigen, deren Rente unterhalb der Armutsgren­ze liegt. Pro Verkaufsta­g kommen rund 110 Besucher in den Laden. Für jeden Einkauf werden 2,50

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Foto: Dworatsche­k Die Geschäftsf­ührer der Caritas, Branko Schäpers (links), und des Diakonisch­en Wer kes Donau Ries, Johannes Beck, vor dem Nördlinger Tafelladen.

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