Für die, die Hilfe brauchen
Der Tafel- und Kleiderladen in der Drehergasse in Nördlingen wird zehn Jahre alt. Wie die Stadt und die Geschäftsführer des Diakonischen Werkes und der Caritas das feiern wollen
„Anfangs haben sich die Leute geniert, im Laden einzukaufen, heute stehen sie Schlange“, sagt Alfred Ruckdäschel. Er hat sich von Beginn an für den Tafel- und Kleiderladen in Nördlingen engagiert. Anfangs habe es Probleme gegeben, geeignete Mitarbeiter zu finden. Einige seien nur einmal zum Arbeiten gekommen. „Die Entwicklungen waren hoch interessant und sehr zum Positiven“, sagt der Rentner. Dieses Jahr feiert der Laden sein zehnjähriges Bestehen.
Rund 80 ehrenamtliche Helfer sind heute beim Tafelladen des Diakonischen Werkes und der Caritas aktiv. Der Name „CaDW“wurde bewusst gewählt. Zum einen setzt er sich aus den Namen der beiden Wohlfahrtsorganisationen zusammen. Zum anderen soll er auch an das „Kadewe“, das Kaufhaus des Westens in Berlin, erinnern. „Die Euro verlangt. Zwei Mal in der Woche hat der Laden geöffnet, an den Tagen davor werden auf Touren Lebensmittel bei Supermärkten gesammelt. „Im ersten Jahr sind wir mit dem Privatauto herumgefahren“, erzählt Helfer Roland Greiner. Später gab es einen Kleintransporter, mit dem man in sieben Jahren 180 000 Kilometer zurückgelegt hat. „Wir möchten uns bei allen Lieferanten und Ehrenamtlichen für ihre Mithilfe bedanken“, sagt Beck. Viele würden über Jahre still und leise im Hintergrund mitarbeiten. Trotzdem bräuchte die Tafel auch weiterhin tatkräftige Helfer. „Es gibt viele Möglichkeiten mitzuhelfen, wie zum Beispiel Waren einzusortieren oder als Verkäufer im Laden zu arbeiten“, erklärt Beck.
Am Samstag, 6. Mai, findet auf dem Marktplatz in Nördlingen anlässlich des Jubiläums die sogenannte „lange Tafel“statt. Los geht es um 13 Uhr, Ende ist gegen 17 Uhr. Schirmherr ist Oberbürgermeister Hermann Faul. Das Duo Bergkristall und der Sing@Life Gospelchor treten zugunsten des Nördlinger CaDW auf. Für Kaffee und Kuchen sorgen die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Nördlingen. Der Eintritt ist frei. An dem Tag wird auch der Tafelladen zur Besichtigung geöffnet sein. Anspielung soll ein wenig provokant sein“, sagt Johannes Beck, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Donau-Ries.
Im Jahr 2005 gab es die ersten Gespräche darüber, einen Tafelladen zu eröffnen. Zunächst musste aber ein passendes Gebäude gefunden werden. „Es sollte einen Ladencharakter haben“, sagt Branko Schäpers, Geschäftsführer der Caritas Donau-Ries. In der Drehergasse in Nördlingen fand sich 2006 ein geeignetes Gebäude. Die Stadt mietete es an und im März 2007 konnte der Tafelladen eröffnen.
Einkaufen darf jeder, der eine Berechtigungskarte besitzt. Die Karte bekommen alle Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Grundsicherung oder Wohngeld beziehungsweise diejenigen, deren Rente unterhalb der Armutsgrenze liegt. Pro Verkaufstag kommen rund 110 Besucher in den Laden. Für jeden Einkauf werden 2,50