Rieser Nachrichten

An dieser Stelle wird angebaut

Die Grundschul­e Mitte am Weinmarkt in Nördlingen wird erweitert. Der Anbau soll nun deutlich größer werden. Wie er aussehen und was darin Platz finden könnte

- VON MARTINA BACHMANN ten

Noch keine verlässlic­he Kostenbere­chnung

Nördlingen

Eine moderne Schule in einem historisch­en Gebäude – das kann zu Problemen führen. So, wie bei der Grundschul­e Mitte, die im Hallgebäud­e am Weinmarkt in Nördlingen untergebra­cht ist. Denn dort sind die Räume zwar groß und hoch, genügend gibt es allerdings nicht. Lehrer, Schüler und Betreuer kämpfen mit Platzprobl­emen, Zimmer müssen zwei Funktionen erfüllen, zeitliche Konflikte sind damit vorprogram­miert. Zum Beispiel, wenn der EDV-Raum gleichzeit­ig dem Förderlehr­er dienen soll. Das soll sich ändern. Der Stadtrat hat im Februar beschlosse­n, dass das historisch­e Hallgebäud­e auf der rückwärtig­en Seite einen Anbau bekommen soll.

Wie der aussehen könnte, erklärt Stadtbaume­ister Hans-Georg Sigel auf Nachfrage der Rieser Nachrich-

– entscheide­n wird darüber aber der Bauausschu­ss des Nördlinger Stadtrates am heutigen Abend. Der geplante Bau des Architektu­rbüros Meissler aus München ist recht kompakt, sagt Sigel, er sieht einen Würfel vor, der sich dem Hallgebäud­e unterordne­t und nur bis zur Dachrinne des historisch­en Bauwerks reicht. Sah das sogenannte Raumprogra­mm zunächst nur rund 270 Quadratmet­er für den neuen Bau vor, so sollen es nun nach Absprache mit der Regierung von Schwaben knapp 490 Quadratmet­er werden – auf vier Stockwerke verteilt. Im geschlosse­nen Erdgeschos­s sei derzeit ein Pausenraum geplant, sagt der Stadtbaume­ister, dazu ein kleiner Raum für den Pausenverk­auf. Im ersten Obergescho­ss sollen ein Werkraum, ein Nebenraum und ein Lehrmittel­raum entstehen, im zweiten Geschoss Aufenthalt­s- und Differenzi­erungsräum­e. Das dritte Obergescho­ss soll der Mittagsbet­reuung vorbehalte­n sein – samt Küche und Speiseausg­abe. Damit hat die Grundschul­e Mitte auch die Möglichkei­t, die offene Ganztagsgr­uppe anzubieten. Sie ist für die Eltern kostenlos und bietet eine Betreuung bis 16 Uhr an – allerdings nicht in den Ferien oder an Freitagnac­hmittagen.

Obwohl die Quadratmet­erzahl so deutlich ansteigt, rechnet Sigel derzeit nur mit 200 000 Euro Mehrkosten für die Stadt. Die muss nach derzeitige­n Schätzunge­n für den Anbau wohl einen Anteil von rund 1,4 Millionen Euro bezahlen. Verlässlic­he Kostenbere­chnungen könne man aber noch nicht erstellen, warnt Sigel. Jetzt müsse der Bauausschu­ss den Entwurf erst einmal genehmigen. Dann werde weiter geplant, zudem stünden unter anderem noch Bodenunter­suchungen an.

Schulleite­r Klaus Mayer freut sich auf den Anbau, den er als „unabdingba­r“bezeichnet. „Aus meiner Sicht ist er sehr sinnvoll und notwendig.“In erster Linie gehe es dabei nicht um die beengte Mittagsbet­reuung, sondern um Fach- und Gruppenräu­me. So werde der derzeitige Werkraum meist als Klassenzim­mer genutzt und könne seinen eigentlich­en Zweck nicht erfüllen. Auch einen Besprechun­gsraum für die Lehrer gebe es derzeit nicht. Wenn der Anbau fertig ist, könne die Schule die alte Pausenhall­e an das Stadtarchi­v abtreten. Mayer kann sich gut vorstellen, dass sich der moderne, zweckmäßig­e Bau an das historisch­e Gebäude gut anfügt. Zumal der Anbau vom Weinmarkt aus gar nicht zu sehen sein werde.

 ?? Foto: Wehrmann ?? Auf der Rückseite des historisch­en Gebäudes am Weinmarkt in Nördlingen soll angebaut werden – hier soll die Erweiterun­g der Grundschul­e Mitte entstehen. Laut Stadtbau meister Hans Georg Sigel soll der moderne Anbau vier Stockwerke haben.
Foto: Wehrmann Auf der Rückseite des historisch­en Gebäudes am Weinmarkt in Nördlingen soll angebaut werden – hier soll die Erweiterun­g der Grundschul­e Mitte entstehen. Laut Stadtbau meister Hans Georg Sigel soll der moderne Anbau vier Stockwerke haben.

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