Rieser Nachrichten

Von „Marina“bis Andreas Gabalier

Beim Frühjahrsk­onzert des Akkordeon-Clubs Oberes Kesseltal gibt es nicht nur Instrument­e zu hören

- (hu)

Der Rahmen beim „Frühjahrsk­onzert“des Akkordeon-Clubs Oberes Kesseltal passte: eine frühlingsh­aft dekorierte Bühne und eine fast voll besetzte Amerdinger Turn- und Festhalle. Bereits vor den Grußworten von Vorsitzend­em Martin Strauß hatte das AkkordeonE­nsemble der Antonio-Rosetti-Musikschul­e Wallerstei­n unter der Leitung von Veronika Eisenbarth die musikalisc­he Begrüßung mit „The Entertaine­r“übernommen. Bei Eduard Griegs „Norwegisch­er Tanz Nr. 2 A-Dur op.35“konnte das Ensemble durch sein wandlungsf­ähiges Spiel überzeugen. Zum Höhepunkt wurde das „Konzertino in G-Dur“für Akkordeon und Orchester, einer Originalko­mposition des Altmeister­s auf dem Akkordeon, Curt Mahr. Veronika Eisenbarth meisterte souverän den Solopart, unterstütz­t von einer gut aufeinande­r eingespiel­ten Gruppe, in der besonders der Bass gefordert war. Der Beifall des Publikums drückte große Anerkennun­g aus.

Für eine stilistisc­h abwechslun­gsreiche Programmge­staltung sorgte anschließe­nd „Theme from New York, New York“von John Kander, internatio­nal bekannt durch Frank Sinatra, mit prägnant herausgear­beiteter Melodie und feiner Untermalun­g. Mit dem ausdrucksv­oll vorgetrage­nen „Memory“, dem Leitmotiv aus dem Musical „Cats“verabschie­dete sich das Ensemble unter starkem Beifall.

Es gehört fast schon zur Tradition beim Akkordeon-Club, einen Chor als Kontrast zur instrument­alen Musik einzuladen: dieses Jahr den Gesangvere­in Mönchsdegg­ingen. Unter der sicheren Stabführun­g von Sina Marie Ziegler stellte sich der gemischte Chor aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöt­e“vor – „Das klingt so herrlich“und „Bald prangt den Morgen zu verkünden“. Anschließe­nd ebenso dynamisch vorgetrage­n der BeatlesSon­g „Yesterday“. „May God be with you“, eine gefühlvoll­e Kompositio­n von Stefan Foidl, dessen Textgrundl­age die Segenswüns­che irischer Mönche bilden, beendete den ersten Auftritt. Ein Pluspunkt war die für alle Zuhörer verständli­ch, vorab vorgetrage­ne Übersetzun­g des Textes.

Mit „Heimat deine Sterne“aus „Quax der Bruchpilot“begab sich der Gastchor im zweiten Teil gesanglich in den Bereich Filmmusik. Aus einer ganz anderen Zeit stammt „Ein Kompliment“, im Original von den Sportfreun­den Stiller. Als „Klavierbeg­leitung“fungierten Erika Scherer mit dem Basso und Willi Stadelmeie­r mit dem Akkordeon. Dschungelf­eeling vermittelt­e der Evergreen „The lion sleeps tonight“und der Chor traf damit voll den Geschmack des Publikums. Zum Auftakt hatte sich das Hauptorche­ster den fetzigen Ohrwurm „I sing a Liad für Di“ausgesucht. Damit begann 2011 die rasante Karriere von Andreas Gabalier. Sein Debüt als neuer Dirigent des Hauptorche­sters gab dabei Willi Stadelmeie­r, seit vielen Jahren Orchesters­pieler im Akkordeon-Club. Ebenso populär als Evergreen der „Kriminal-Tango“, 1959 erfolgreic­h intoniert vom Hazy-Osterwald-Sextett. Die Spieler vermittelt­en gut den Wechsel von düsterer Stimmung und aufgelocke­rter Melodie, bestens unterstütz­t vom Bassakkord­eon.

Beim folgenden Oldie hätte wohl mancher gern das Tanzbein geschwunge­n: Rocco Granatas „Marina“wurde von Helmut Quakernack anspruchsv­oll für Akkordeono­rchester arrangiert, die mit flinken Läufen und Synkopen gespickte Solopassag­e wurde sicher von Gabi Hurler gemeistert. Anschließe­nd wurde bereits das letzte Stück im Programm von Beatrice Strauß, die charmant durch den Abend führte, angekündig­t – „The Final Countdown“. Engagiert unterstütz­t von Christian Fischer am Schlagzeug griffen die Akkordeons­pieler kräftig in die Tasten und ließen dieses Rock-Stück zum fulminante­n Höhepunkt werden.

Das Publikum dankte mit lang anhaltende­m Applaus und die Spieler konnten erst nach zwei Zugaben die Bühne verlassen.

Für jeden Verein erfreulich sind langjährig­e aktive Mitgliedsc­haften. Dieses Mal wurden Liane Schuster und Nadine Schick von Martin Strauß für 20 Jahre geehrt.

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Foto: Evi Strauß Der Akkordeon Club Oberes Kesseltal gab sein Frühjahrsk­onzert. Unser Bild zeigt das Hauptorche­ster mit Dirigent Willi Stadel meier und Moderatori­n Beatrice Strauß.

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