Rieser Nachrichten

Die Folgen baden die Bürger aus

- VON VERENA MÖRZL verena.moerzl@rieser nachrichte­n.de

Was sich über Jahre hin angedeutet hat, wird nun sichtbar: Die Schuldenla­st in Oettingen steigt erheblich. Selbst wenn man die Schulden des Schulverba­nds ausklammer­t, liegt die Pro-KopfVersch­uldung mit 917 Euro deutlich über dem landesweit­en Durchschni­tt von knapp 720 Euro.

Die Stadt investiert zwar viel in ihre Infrastruk­tur und die Zukunft. Doch wachsen die Schulden weiter in diesem Ausmaß, hat die Stadt bald kaum mehr Handlungss­pielraum. Es wird immer Straßen geben, die saniert werden müssen. Neue Gewerbeflä­chen sind überfällig. Was passiert, wenn die Zinsen steigen? Die Reaktivier­ung der Hesselberg­bahn steht ebenfalls in der Diskussion. Kommt es tatsächlic­h dazu, wird Oettingen auch hierfür Geld in die Hand nehmen müssen, um den Bahnhof umzugestal­ten. Die Frage ist nur – woher dieses Geld nehmen?

Es ist längst überfällig, finanzpoli­tisch nachhaltig­e Entscheidu­ngen zu treffen. Was nicht wirklich nötig ist, muss eben konsequent gestrichen werden.

Lässt sich nur in wenigen Bereichen sparen, sollte nach neuen Einnahmequ­ellen gesucht werden. Die Kämmerin Birgit Mayer schlägt vor, nicht mehr benötigte Vermögensg­egenstände zu veräußern. Das ist ein guter Schritt. 2014 sagte sie übrigens auch: „Wo ein Hoch ist, lässt ein Tief nicht lange auf sich warten.“Im damaligen Haushaltsv­orbericht setzte man sich zudem das Ziel, Schulden abzubauen und die Neuverschu­ldung zu vermeiden. In diesem Jahr werden die Überschüss­e aus 2016 angepackt und neue Kredite aufgenomme­n. Das Ziel der Stadt liegt also inzwischen außer Reichweite. Die Kämmerin rät in ihrem jetzigen Bericht, dem Schuldenab­bau mehr Gewicht zu verleihen. Das sollte inzwischen wirklich oberste Priorität haben.

Die Folgen der Schuldenpo­litik tragen sonst die Bürger. Die Stadtteill­iste schlägt unter anderem vor, Steuern und Gebühren zu erhöhen. So darf es nicht weitergehe­n.

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