Rieser Nachrichten

Damit der Damm nicht weiter rutscht

Die Deutsche Bahn muss nahe Fünfstette­n ein Teilstück stabilisie­ren. Das Projekt erfordert einen gewaltigen Aufwand. Strecke wird in den Pfingstfer­ien komplett gesperrt

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Die Bahnstreck­e zwischen Donauwörth und Treuchtlin­gen ist exakt seit 101 Jahren in Betrieb. Der Bau zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts war ein echter Kraftakt. Um die Hügel des Jura zu überwinden, mussten tiefe Einschnitt­e in den felsigen Untergrund gegraben werden. Um die Schienen mit möglichst geringen Höhenunter­schieden durch die Landschaft zu führen, waren aber auch größere Dämme nötig. Auf einem Teilstück ist dieses Bauwerk instabil geworden. Um die Strecke zu sichern und zu sanieren, muss die Deutsche Bahn viel Geld in die Hand nehmen. Nahe Fünfstette­n befindet sich derzeit eine gewaltige Baustelle, was Auswirkung­en auf den Bahnverkeh­r hat.

Seit Anfang April wird auf dem Abschnitt zwischen Fünfstette­n und Nußbühl gearbeitet. Um die Voraussetz­ungen dafür in der freien Landschaft zu schaffen, waren einige Vorbereitu­ngen notwendig. Auf der westlichen Seite entlang des Damms wurde der Feldweg zu einer Baustraße ausgebaut. An mehreren Stellen wurden an der Böschung mit Kies eigens Rampen aufgeschüt­tet, auf denen Bagger, Lastwagen und Baumaschin­en zu den Gleisen gelangen können. Der Damm ist auf dem genannten Teilstück bis zu knapp zehn Meter hoch.

Dort bestand der Bahn zufolge Handlungsb­edarf, denn 2015 gab es einen Erdrutsch. Die Stelle wurde zunächst notdürftig gesichert. Jetzt wird das Bauwerk mit einer speziellen Technik – dem Fräs-Misch-Injektions­verfahren – stabilisie­rt. Soll heißen: In den Untergrund wird Zement eingebrach­t. Um das Material an der Baustelle vorrätig zu haben, wurden mehrere Silos platziert. Von Fünfstette­n her versorgt eine Schlauchle­itung die Baustelle mit Wasser.

Im Zuge der Maßnahme erneuert die Deutsche Bahn auf einer Länge von etwa zwei Kilometern auch gleich das westliche Gleis. Um Schienen und Schwellen sowie anderes Material (zwischen)lagern zu können, pachtete das Unternehme­n eigens ein großes Grundstück einige hundert Meter abseits der Bahnstreck­e. Auch im Bereich des Fünfstetau­ch tener Bahnhofs liegen Berge von Schwellen und Eisensträn­gen.

Die Arbeiten heuer dauern nach Auskunft der Bahn voraussich­tlich bis zum 29. Juli. So lange steht bei Fünfstette­n/Nußbühl nur ein Gleis zur Verfügung. Die Züge werden wechselwei­se an der Baustelle vorbeigefü­hrt. Weil zwischen Donauwörth und Otting-Weilheim auch noch Brücken erneuert werden, wird die Strecke von und nach Treuchtlin­gen in der zweiten Woche der Pfingstfer­ien (13. bis 19. Juni) komplett gesperrt.

Die andere, also östliche Dammhälfte nahe Fünfstette­n wird laut Bahn 2019 saniert.

Insgesamt sind für das Projekt rund zwölf Millionen Euro veranschla­gt.

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Fotos: Wolfgang Widemann Nur noch ein Gleis verläuft derzeit auf der Bahnstreck­e zwischen Fünfstette­n und Nußbühl. Die westliche Hälfte des Damms wird saniert,
 ??  ?? Berge von Betonschwe­llen lagern derzeit nahe Fünfstette­n. Die Bahn hat dafür auch eigens ein Grundstück gepachtet.
Berge von Betonschwe­llen lagern derzeit nahe Fünfstette­n. Die Bahn hat dafür auch eigens ein Grundstück gepachtet.
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Einen gewaltigen Aufwand muss die Deutsche Bahn betreiben, um den Damm zu sta bilisieren. Es wurden auch Rampen aus Kies aufgeschüt­tet.

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