Gerhard Seiler verstorben
Der Autor lebte lange in Möttingen
Der Genealoge und Autor Dr. Gerhard Seiler ist im Alter von 93 Jahren am 17. April in Erlangen verstorben. Er wurde am 26.9.1923 in Möttingen als Sohn des Elektromeisters Karl und seiner Frau Lina Seiler geboren. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Möttingen, wo seine Eltern eine Werkstatt und Tankstelle an der B25 betrieben. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Luftwaffe tätig, wurde verletzt und kam zuletzt in russische Kriegsgefangenschaft, von wo er im Oktober 1946 zurückkehrte.
Nun entschied er sich gegen die Übernahme des elterlichen Betriebes und studierte stattdessen an der TH München Elektrotechnik. Seine Tätigkeit bei Siemens führte ihn nach Augsburg, Kempten und schließlich 1961 nach Erlangen. Im Jahr 1965 heiratete er Ilse Jonik, mit der er ein Haus in Uttenreuth bei Erlangen bezog, in dem auch die beiden Kinder Susanne und Thomas aufgewachsen sind.
Nach einem Herzinfarkt ging er mit 62 Jahren in den Vorruhestand. Nun entdeckte er seine große Leidenschaft, die Genealogie. In unzähligen zeitaufwendigen Studien in Pfarrämtern und Archiven erforschte er zuerst seine eigenen Vorfahren und erarbeitete darüber hinaus zahlreiche Ahnenreihen und publizierte zu diesem Thema.
Im Jahr 2001 veröffentlichte er das über 400 Seiten umfassende Ortsfamilienbuch seiner Heimatgemeinde Möttingen, dessen dritte Auflage im Jahr 2011 auf CD erschienen ist. Daneben hat Seiler auch die Herkunft der Vorfahren von Goethe aus dem Ries und Möttingen dargestellt und aufgezeigt. In verschiedenen Aufsätzen beschäftigte er sich daneben beispielsweise mit der Leibeigenschaft in der Grafschaft Oettingen, den Glaubensflüchtlingen nach dem 30-jährigen Krieg und dem Traßwerk in Möttingen.