Ein vielseitiges Instrument
Joachim Gericke zeigt, dass man mit der Zither nicht nur Volksmusik spielen kann
Joachim Gericke aus Nördlingen gehört zu den besten Zitherspielern in Schwaben, zumindest was den Laienbereich dieses Instrumentes betrifft. Deshalb wird er von den Zitherverbänden gerne als Dozent zu Seminaren eingeladen, bei denen er seine eigenen Stücke und Bearbeitungen vorstellen kann.
Auch in diesem Jahr ist es ihm am vergangenen Wochenende gelungen, ins Bildungshaus Reimlingen Zitherspieler zu einer Fortbildung im Ries einzuladen, wo selbst nur verstreute Zitherspieler bekannt sind. Gericke hat sich lange Zeit vor allem der Volksmusik verschrieben, vertritt aber heute die Meinung, dass dieses Instrument auch in anderen Musikbereichen seine Berechtigung findet. Seit einigen Jahren arrangiert er deshalb, in Zusammenarbeit mit dem Nördlinger Komponisten Helmut Scheck, in Archiven gefundene Stücke aus Musikantennachlässen für kleinere Besetzungen mit Zither. Damit diese Stücke nicht nur in Seminaren vorgezeigt werden, hat Joachim Gericke seit 30 Jahren die Gelegenheit, diese mit den Mitspielern von den „Nördlinger Musikanten“öffentlich zu spielen. Einen wesentlichen Anteil dabei trägt Werner Eisenschink mit dem Akkordeon bei, der auf Grund seiner früheren Erfahrungen als Tanzmusiker für Gericke auch beim Spielen von internationaler Folklore sowie Tanz- und Schlagermusik ein wichtiger Partner ist. Mit dem Gitarristen und Sänger Ernst Mayer boten sie in dem anlässlich des Zitherseminars angesetzten Konzert ein breites Spektrum unterhaltender Musik.
Der Titel „Einmal um die Welt“brachte es mit sich, dass länderspezifische Musikeigenarten berücksichtigt wurden. Volkstänze aus Schweden, dem Balkan, Italien, Musette-Walzer aus Frankreich, argentinischer Tango, kammermusikalisch arrangierte Stücke, jiddische Lieder, Ragtimes – ziemlich konträre Beispiele für diese ungewöhnliche Besetzung. Eine Erinnerung daran, dass die Nördlinger Musikanten in den Neunziger-Jahren dreimal Japan bereisten, war das japanische Heimatlied „Furusato“. Das lernten sie damals in Verehrung der Gastgeber und war der Schlusspunkt des Programms, das mit viel Beifall bedacht wurde.