Rieser Nachrichten

Schulden steigen auf Rekordnive­au

Die Ausgaben in Oettingen sind 2017 enorm. Warum Bürgermeis­terin Petra Wagner den Haushalt trotzdem als „gut gelungen“ansieht

- VON VERENA MÖRZL

Ein Baugebiet, eine neue Schule, die Gestaltung des Südlichen Hofgartens, die Sanierung des Bades und die üblichen Kosten einer Stadt noch oben drauf: Oettingen hat sich nicht nur 2016 sondern auch in diesem Jahr viele Projekte vorgenomme­n, viele wirklich teure Projekte. Viele werden 2017 abgeschlos­sen und deshalb auch im Haushalt erfasst. Der hat es in diesem Jahr in sich. Das Volumen liegt bei rund 17,7 Millionen Euro, die Gesamtschu­lden bei rund elf Millionen. Weil die laufenden Kosten nicht gedeckt werden können, muss Oettingen einen neuen Kredit aufnehmen und sich am Überschuss von 2016 bedienen. Der Stadtrat hat den Haushalt mit einer Gegenstimm­e genehmigt.

Bürgermeis­terin Petra Wagner sagte, dass die Stärken Oettingens weiterhin „forciert“werden müss- die Möglichkei­ten der Stadt aber nicht „überforder­t“werden dürften. Den Haushalt 2017 bewertet sie „trotz der suboptimal­en Ausgangsla­ge“als „gut gelungen“. Die Bürgermeis­terin sieht weiterhin die Stabilisie­rung des Haushalts und keine Neuverschu­ldung als Ziel. Allerdings könne das in diesem Jahr nicht eingehalte­n werden. Die Nettoneuve­rschuldung von 86000 Euro sei aber bei Bauvorhabe­n in Höhe von 4,2 Millionen Euro „zu verkraften“. Wagner hofft am Ende des Jahres auf „eine schwarze Null, um dann im nächsten Jahr kontinuier­lich an dem Schuldenab­bau zu arbeiten. Gewerbe- oder Grundsteue­rn sowie Gebühren werden heuer nicht erhöht.

Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng 2017 beträgt 917 Euro – ohne Schulverba­nd. Zum Vergleich: Der Landesdurc­hschnitt für Städte und Gemeinden zwischen 5000 und 10 000 Einwohner beträgt 719 Euro, 2016 lag sie in Oettingen noch bei 900 Euro. Rechnet man die roten Zahlen des Schulverba­nds hinzu, beträgt die Pro-Kopf-Verschuldu­ng sogar rund 2204 Euro und ist damit so hoch wie nie seit den Aufzeichnu­ngen der Stadt. Der Schuldenst­and liegt bei rund elf Millionen Euro, der Schuldenan­teil des Schulverba­nds beträgt davon rund 6,15 Millionen Euro.

Neben den Anfangs genannten Schwerpunk­ten werden noch andere Projekte weitergefü­hrt: Dazu würde die Breitbande­rschließun­g mit rund 307 000 Euro und als größter Posten die Planungen und die Erschließu­ng des Kelterfeld Nord mit rund drei Millionen Euro kommen. Für die Gestaltung des Freibads stünden 92 000 Euro zur Verfügung. Die Ausgaben können Kämmerin Mayer zufolge hauptsächl­ich aus Zuwendunge­n, Einnahmen und Verkäufen gestemmt werden. Allerdings müsse ein Kredit von rund 412700 Euro aufgenomme­n werden. Der Vermöten, genshausha­lt schließe mit rund 6224000 Euro. ● Zahlen und Fakten 2017 sind rund 11,5 Millionen Euro für die laufenden Einnahmen und Ausgaben veranschla­gt. Mit rund 1,8 Millionen Euro stellt das Personal den größten Posten dar. Die Kreisumlag­e schlägt mit gut 2,7 Millionen Euro zu Buche. Für den Straßenunt­erhalt werden rund 250 000 Euro veranschla­gt, für Kanal und Kläranlage gut 265000 Euro. Einnahmen erfolgen aus der Gewerbeste­uer, die mit rund 2,5 Millionen Euro angesetzt wird. Weitere Steuerbete­iligungen liegen bei rund drei Millionen Euro. Schlüsselz­uweisungen erhält Oettingen in diesem Jahr nicht. Rund 600000 Euro müssen aus dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden. 2016 schloss der Verwaltung­shaushalt mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 12,3 Millionen Euro.

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