Zug um Zug zum neuen Bahnhof
Die Räume in dem historischen Gebäude sind entkernt
Seit Oktober vergangenen Jahres wurde die Innensanierung des Nördlinger Bahnhofsgebäudes vorbereitet, indem man die Räume entkernte, um die Tragstrukturen zu erkennen. Konkret entfernten die Bauarbeiter alle Vorsatzschalen vor den Wänden, Putzdecken und Fehlböden; ebenso die Füllmasse in den Fehlböden, für die mangels ausreichend Sand in der Nachkriegszeit Asche und Schlacke aus verbrauchtem Brennmaterial verwendet worden war. Diese Demontage-Arbeiten sind nun beendet, wie Bent Geinitz vom Nördlinger Stadtbauamt unserer Zeitung auf Nachfrage mitteilte.
Als Nächstes werde ein Statiker das Gebäude untersuchen, inwieweit die Tragstrukturen auch nutzbare Strukturen darstellten. Der Statiker habe bereits festgestellt, dass man nach dem Krieg beim Wiederaufbau des durch Bomben stark beschädigten Gebäudes aus der Not eine Tugend gemacht habe: Den Mangel an solidem Baumaterial habe eine durchdachte Baustruktur ausgeglichen, indem sämtliche Raum- und Außenwände so miteinander verbunden sind, dass sie sich gegenseitig stützen; ganz ähnlich nach dem Prinzip eines Fachwerkhauses, so Geinitz.
Hat der Statiker seine Untersuchungen abgeschlossen, nehme ein eigener Prüfstatiker den Bau ab und auf der Basis der Berechnungen erfolgten die Ausschreibungen an die Baufirmen. Wie mehrfach berichtet, sollen im Bahnhofsgebäude Büros für das Landratsamt Donau-Ries entstehen. Die statischen Prüfungen sind voraussichtlich im Sommer abgeschlossen, unmittelbar darauf erfolgen die Ausschreibungen, schildert der Bauamt-Mitarbeiter die prognostizierte Zeitschiene. Nach deren Abschluss werden etwa im September oder Oktober die Zimmererarbeiten und der Rohbau in Angriff genommen. Es folgt der sukzessive Innenausbau mit allen notwendigen Leitungen. Laut Plan soll das Gebäude dann im November 2018 bezugsfertig sein.
Asche und Schlacke in den Fehlböden