A Lada, dean wo’s gibt, weil’s do was net gibt
Der Tandler begrüßt ein neuartiges Geschäft in Nördlingen
Neilich hab i meine zwoi Verkeiferinna widder amole an Ablick bota, wo’s andauernd di Köpf in mei Büro gschdeckt und bloss no gschüttelt hom: Wia deam Shakespeare sei Hamlet bin i sinnierend do g’hockt, nur hab i koin Toatakopf, sondern mein leerglöfflta Joghurtbecher in dr Hand ghabt. In meine Gedanka hab i mi amole auf deam sei Reise begeba: Der Becher selber isch aus Plaschdik. Des isch aber bloss dia Schpitze vom Plaschdik-Berg. Weil, der Becher kommt ja in an Karton, der dann oo no in Plaschdik eipackt wird. Dia Kartone kommad auf a Palette, wo’s dann richtig zur Sache got und wo a gigantischa, dicka Plaschdikplane drumrumgwickelt wird.
Dann kommt des Ganze zum Händler, womeeglich wird dia Charge, dia wo der bschdellt hot, oo no amole exschdra mit Plaschdik umwickelt. Dann kofft’s der Kunde und tragt’s hoim – vielleicht in’rer Plaschdikguck, wobei dia ja scho weitgehend aus’m Handel gnomma wora sin, wia ma fairer Weise eigschdanda muaß.
Nochd isch der Becher drhoim und wird leergessa. Aber dia Plaschdikreise got ja weiter: Er wird in da Plaschdikabfall gschmissa – a Beitel aus Plaschdik. Und wo kommt der dann na? In da gelba Sack, oo widder aus Plaschdik. Für dean Schprutz Joghurt isch also sechs Mool Plaschdik im Eisatz, dia Plaschdik-Eikoofsgugg sogar scho weg grechnd. Do wundrat mir oos dann, dass a Plaschdikmasse so groaß wia a ganzer Kontinent im Meer treibt und sind entsetzt, wann exotische Paradiese wia zum Beischpiel Panama regelrecht im Plaschdik versaufad.
So, und endlich isch a Tandler do, der wo aktiv was gega dean Wahnsinn unternimmt – noi, ausnahmsweise net i, sondern des nuie G’schäft in d’r Nearlinger Fuaßgängerzone. Do isch des Wichtigschde, was es net gibt: Plaschdik. Da Joghurt isch in Gläser a’gfüllt, Nudla, Backerbsa und tausend andre Sacha kasch aus Schpender rauslossa, Obschd und Gemüse holsch dr direkt aus dr Holzkischd. Deine Behälter bringsch selber mit, wiagsch es ab und babbsch a Etikett mim Oigagwicht drauf, dess wo dann beim Wiega an dr Kass azoga wird.
Vielleicht a weng umschdändlich, so wia frieher. Aber grad do drum godds ja – net um neie Produkte odder Präsentationa drvo, sondern um neie (in deam Fall uralte) Gwohnheita, mit deane mir oosre bedenkalose Abfall-Produktion ausbremsa. Freilich kasch saga: „Des Plaschdik wird ja recycelt.“Aber der Plaschdik-Ozean oder winzige-Plaschdik-Partikel, dia wo im Fisch zu oos zruckkomma und gessa werad, zoigat, dass Recycling nur dr Plan B isch – Plan A isch dia Vermeidung.
So, und jetzt hock i mi na, telefonier meine Lieferanta durch sag, i nimm nur no Ware in MehrwegPappkartons odder Holzkischda in Empfang. Dia Anti-Plaschdik-Idee funktioniert ja nur, wann mer oos alle drvo aschdecka lossad.
Der Tandler