Rieser Nachrichten

Ausbau des Bachweges in den Startlöche­rn

Die Vorbereitu­ngen eines 2,5 Kilometer langen Straßenpro­jekts mit Pilotchara­kter sind abgeschlos­sen

- VON PETER TIPPL

Bei einem Festakt in der Gemeindeka­nzlei in Auhausen wurde von Behördenle­iter Gerhard Jörg vom Amt für Ländliche Entwicklun­g (ALE) an Auhausens Bürgermeis­ter Martin Weiß die Urkunde zur Einleitung der Flurneuord­nung für den Ausbau des „Bachweges“von Dornstadt nach Lochenbach übergeben. Das 2,5 Kilometer lange Straßenbau­projekt hat Pilotchara­kter. Denn erstmalig wurde im Dienstbezi­rk des ALE Mittelfran­kens zur Erneuerung eines landwirtsc­haftlichen Kernwegene­tzes ein vereinfach­tes Flurneuord­nungsverfa­hrens angeordnet.

Ein Weg entstehe erst im Gehen, beschrieb der Bürgermeis­ter das Projekt philosophi­sch. Tatsächlic­h haben sich im Laufe der zweijährig­en Vorbereitu­ng einige zu bewältigen­de Hürden ergeben. Bis auf einen Grundeigen­tümer sei die Realisieru­ng auf hohe Akzeptanz bei der Bevölkerun­g gestoßen und diese Hürde wurde planerisch gelöst. Ebenso eine vom Landratsam­t Donau-Ries bekannt gegebene Altlastenf­läche, die durch einen sanften Bogen in der Straßenfüh­rung unangetast­et verbleibt. Von Seiten der Gemeinde sprach deshalb Bürgermeis­ter Weiß allen Grundeigen­tümern, dem ALE und Planern und den eingebunde­nen Bürgern Dank und Respekt aus.

ALE-Leiter Gerhard Jörg griff die Historie vom Wunsch der Gemeinde nach Durchführu­ng eines Flurneuord­nungsverfa­hrens zum Ausbau des Landwirtsc­haftlichen Kernweges „Bachweg“vor zwei Jahren bis zur Anordnung am 16. März diesen Jahres auf. Erstmals sei damit in seinem Dienstbezi­rk ein eigenes Verfahren nach dem Flurberein­igungsgese­tz für den Kernwegeba­u aufgestell­t worden. Viele landwirtsc­haftliche Wege entspräche­n nicht mehr den heutigen Anforderun­gen und somit habe sich das ALE dieser neuen eigenständ­igen Aufgabe gestellt. Das Wirtschaft­swegenetz in Bayern umfasse rund 310 000 Kilometer Feld- und Waldwege, für deren Neuanlage rund 17 Milliarden Euro, für Unterhalt 300 Millionen Euro aufgewende­t werden müssten. Staatsmini­ster Helmut Brunner habe vor drei Jahren die Initiative „Ländliche Kernwege“zur Verbesseru­ng der Agrarinfra­struktur initiiert, deren Umsetzung aber nur in Gebieten einer Integriert­en Ländlichen Entwicklun­g (ILE) möglich sei. Auhausen gehöre mit neun Gemeinden zum ILE „Fränkische­s Seenland-Hahnenkamm“im Landkreis Weißenburg-Gunzenhaus­en mit insgesamt drei ILE Regionen. Die Gesamtläng­e der zu bauenden Kernwege beläuft sich nach dem erstellten Konzept auf 519 Kilometer, wovon 183 Kilometer in der ersten Priorität in den kommenden zehn Jahren ausgebaut werden sollen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf über 50 Millionen Euro. In den letzten beiden Jahren wurden 14 Kilometer Wege mit Kosten von 5,5 Millionen Euro und Fördermitt­eln von 3,7 Millionen Euro beantragt, bewilligt sind etwa 6,4 Kilometer Wege mit Kosten von 2,6 Millionen Euro.

Als Besonderhe­it des Auhausener „Bachweges“wurde ein Vorprojekt zur Einbindung der Grundeigen­tümer erstellt, das Verfahrens­gebiet von der BBV Landsiedlu­ng umrissen und in hervorrage­nder Weise vorbereite­t, so lobend Gerhard Jörg. Das Verfahrens­gebiet beidseitig des Weges umfasst rund 64 Hektar Fläche und die Ausbauläng­e zwischen Dornstadt und Lochenbach rund 2,5 Kilometer.

Jörg hoffe, da nun alle Hürden beseitigt, dass bereits im kommenden Jahr mit dem Ausbau begonnen werden könne. Der Gemeindera­t habe einstimmig für die Übernahme der Eigenleist­ung von knapp 17 Prozent der Kosten votiert. Vor allem dankte Jörg den betroffene­n Grundeigen­tümern und wünschte für die Umsetzung viel Erfolg. Mit einem Imbiss wurde der Festakt abgeschlos­sen.

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Foto: Tippl Festakt im Hof der Gemeindeka­nzlei mit Bürgermeis­ter Martin Weiß (Fünfter von rechts) und ALE Behördenle­iter Gerhard Jörg (links daneben), Baudirekto­r Stefan Fa ber (Zweiter von links), Planer Steffen Moninger (rechts daneben) sowie Mitglieder­n des...

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