Ausbau des Bachweges in den Startlöchern
Die Vorbereitungen eines 2,5 Kilometer langen Straßenprojekts mit Pilotcharakter sind abgeschlossen
Bei einem Festakt in der Gemeindekanzlei in Auhausen wurde von Behördenleiter Gerhard Jörg vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) an Auhausens Bürgermeister Martin Weiß die Urkunde zur Einleitung der Flurneuordnung für den Ausbau des „Bachweges“von Dornstadt nach Lochenbach übergeben. Das 2,5 Kilometer lange Straßenbauprojekt hat Pilotcharakter. Denn erstmalig wurde im Dienstbezirk des ALE Mittelfrankens zur Erneuerung eines landwirtschaftlichen Kernwegenetzes ein vereinfachtes Flurneuordnungsverfahrens angeordnet.
Ein Weg entstehe erst im Gehen, beschrieb der Bürgermeister das Projekt philosophisch. Tatsächlich haben sich im Laufe der zweijährigen Vorbereitung einige zu bewältigende Hürden ergeben. Bis auf einen Grundeigentümer sei die Realisierung auf hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung gestoßen und diese Hürde wurde planerisch gelöst. Ebenso eine vom Landratsamt Donau-Ries bekannt gegebene Altlastenfläche, die durch einen sanften Bogen in der Straßenführung unangetastet verbleibt. Von Seiten der Gemeinde sprach deshalb Bürgermeister Weiß allen Grundeigentümern, dem ALE und Planern und den eingebundenen Bürgern Dank und Respekt aus.
ALE-Leiter Gerhard Jörg griff die Historie vom Wunsch der Gemeinde nach Durchführung eines Flurneuordnungsverfahrens zum Ausbau des Landwirtschaftlichen Kernweges „Bachweg“vor zwei Jahren bis zur Anordnung am 16. März diesen Jahres auf. Erstmals sei damit in seinem Dienstbezirk ein eigenes Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz für den Kernwegebau aufgestellt worden. Viele landwirtschaftliche Wege entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen und somit habe sich das ALE dieser neuen eigenständigen Aufgabe gestellt. Das Wirtschaftswegenetz in Bayern umfasse rund 310 000 Kilometer Feld- und Waldwege, für deren Neuanlage rund 17 Milliarden Euro, für Unterhalt 300 Millionen Euro aufgewendet werden müssten. Staatsminister Helmut Brunner habe vor drei Jahren die Initiative „Ländliche Kernwege“zur Verbesserung der Agrarinfrastruktur initiiert, deren Umsetzung aber nur in Gebieten einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) möglich sei. Auhausen gehöre mit neun Gemeinden zum ILE „Fränkisches Seenland-Hahnenkamm“im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit insgesamt drei ILE Regionen. Die Gesamtlänge der zu bauenden Kernwege beläuft sich nach dem erstellten Konzept auf 519 Kilometer, wovon 183 Kilometer in der ersten Priorität in den kommenden zehn Jahren ausgebaut werden sollen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf über 50 Millionen Euro. In den letzten beiden Jahren wurden 14 Kilometer Wege mit Kosten von 5,5 Millionen Euro und Fördermitteln von 3,7 Millionen Euro beantragt, bewilligt sind etwa 6,4 Kilometer Wege mit Kosten von 2,6 Millionen Euro.
Als Besonderheit des Auhausener „Bachweges“wurde ein Vorprojekt zur Einbindung der Grundeigentümer erstellt, das Verfahrensgebiet von der BBV Landsiedlung umrissen und in hervorragender Weise vorbereitet, so lobend Gerhard Jörg. Das Verfahrensgebiet beidseitig des Weges umfasst rund 64 Hektar Fläche und die Ausbaulänge zwischen Dornstadt und Lochenbach rund 2,5 Kilometer.
Jörg hoffe, da nun alle Hürden beseitigt, dass bereits im kommenden Jahr mit dem Ausbau begonnen werden könne. Der Gemeinderat habe einstimmig für die Übernahme der Eigenleistung von knapp 17 Prozent der Kosten votiert. Vor allem dankte Jörg den betroffenen Grundeigentümern und wünschte für die Umsetzung viel Erfolg. Mit einem Imbiss wurde der Festakt abgeschlossen.