Partnerschaft mit Olomouc belebt
Schüler der Wirtschaftsschule Nördlingen treffen sich mit tschechischen Jugendlichen
Die Staatliche Wirtschaftsschule Nördlingen und die Handelsakademie Olomouc veranstalteten den zehnten Jubiläumsaustausch in Form einer Partnerbegegnung an der Elbquelle – einem symbolischen Ort für beide Länder. Dazu traf sich die deutsch-tschechische Schülergruppe mit ihren Lehrern, um das Jugendtreffen, das größtenteils vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond gefördert wurde, anzutreten. Die Unterkunft im Riesengebirge-Hotel Domovina („Heimat“) in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) war passend zum Thema der Begegnung: „Auf der Suche nach unseren gemeinsamen Wurzeln“ausgewählt worden.
In Harrachov, bekannt für seine Skiflugschanzen, stand der Besuch der ältesten Glashütte der Welt (1702) auf dem Programm. Sie stellt ihre Produkte noch manuell unter anderem auf der einzig noch von Wasser betriebenen Schleifturbine her und exportiert davon 80 Prozent in alle Welt. Dort durften sich die Schüler auch selbst eine Kugel aus verschiedenfarbigem Glas blasen und als Andenken mit nach Hause nehmen.
Am Nachmittag wanderte man zu den Mumlava-Wasserfällen und das Riesengebirgs-Museum in Vrchlabi (Hohenelbe), brachte den Schülern das schwierige Thema der Aussiedlung näher. Gegründet als Bergbaustadt Mitte des 16. Jahrhunderts, lebte die Bevölkerung mit 90 Prozent Deutschen friedlich miteinander, bis 1918, zur Gründung der Tschechischen Republik. Die späteren Aussiedlungen wurden noch mehrmals in der Projektarbeit aufgegriffen. In der Umweltbildungsstätte der Nationalparkes Riesengebirge ordnete man in der Rettungsstation für verletzte Wildtiere Felle, Zähne und Hufe jeweiligen Tieren zu, beobachtete Vögel und stellte Kräutertees zum Probieren her. Die Winterwanderung zur Elbquelle forderte den Teilnehmern dann einiges ab mit 6,5 Kilometern steil bergauf und 9,5 Kilometern bergab. Leider lag die Quelle mit einem Steinkreis und 28 Wappen von Städten, die an der Elbe liegen, dann unter 1,50 Metern Schnee versteckt.
Das Ziel des Treffens war es, die Schüler zur Kommunikation anzuregen, Freundschaften zu knüpfen und am Projekt „Suche nach der eigenen Identität im Kontext von Migration und Integration“zu arbeiten. Bei einem Fotospiel stellten die Schüler ihre eigene Identität dar und erstellten in Gruppen Bilder zur Migration und der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit.
Abgerundet wurde das Programm durch einen Besuch der Bergwacht und verschiedene sportliche Aktivitäten wie BungeeTrampolin, Bobfahren oder eine Seilbahnfahrt über die Schlucht hinter der Elbetalsperre.