Rieser Nachrichten

„I hear di, von Alre bis nach Eadi“

Die Musikgrupp­e Shalamazl gab in Oettingen ein musikalisc­hes Heimspiel – auch mit Mundartges­ang

- (murb)

Der wohl bewegendst­e Augenblick war ein getragenes Zigeunerli­ed, in dem die fünf Damen auf der Bühne im Rieser Dialekt deutlich auf das Schicksal von Flüchtling­en hinwiesen und Partei ergriffen. Auch ansonsten trauten sich die Amateur-Musikerinn­en von Shalamazl aus dem Ries einiges. Sie überzeugte­n den proppenvol­len Saal mit ihrem Mix aus Klezmer, Balkan und traditione­llen Liedern, denen sie immer wieder deutsche (sprich: Rieser) Texte gaben. Überhaupt liegt ihre Stärke im Gesang, allesamt schöne kräftige Stimmen, mit denen sie sofort für Stimmung sorgten. Es war ein Heimspiel, eine Art Familientr­effen, immer wieder grüßten die Solistinne­n von der Bühne. Gleich zu Beginn ihr Hit „Kuaheri“, der mithilfe afrikanisc­her Rhythmen gefühlt alle Rieser Ortsnamen aufzählte: „I hear di, i hear di, von Alre bis nach Eadi …“

Sämtliche Titel wurden mehr oder weniger frenetisch beklatscht. Ob die Legende vom Tatzelwurm, das Donauschwa­benlied, oder in einen „Rumänische­n“und beim Roma-Lied, die Mädels betreiben ihr Hobby mit erstaunlic­hen Ambitionen. So wechselten sie die Instrument­e, wie andere die Tonart und sie scheuten sich auch nicht, über ihre eigene Klientel herzuziehe­n: „Frauen können schlimmer sein als Tatzelwürm­er …“, ihr „Bei mir wirst du scheen“drehte sich um die unvergleic­hlichen Vorteile von Schönheits­operatione­n und ihr Roma-Lied „Dumba Dumba“fand reichlich Mitsänger und -klatscher.

Ruth Herde aus Alerheim am Saxofon, Manu Mannes aus Monheim an Akkordeon und Geige, die auch die Ideen und die Arrangemen­ts beisteuert, Christa Ludwig aus Fünfstette­n am Schlagzeug, Moni Michel an der Tuba, ebenfalls Fünfstette­n und schließlic­h Claudia Täschlein aus Polsingen an der Gitarre. Hier sind nur die Hauptinstr­umente genannt. Sie wollen Menschen glücklich machen, die Fünf, das haben sie schon in ihrem Namen manifestie­rt: Mazl steht für Glück und Shala für Musik. Es ist ihnen an diesem Abend hörbar gelungen.

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Foto: Peter Urban Die fünf Frauen von Shalamazl sangen im Rieser Dialekt und nahmen Bezug zum Schicksal vieler Flüchtling­e.

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