Rieser Nachrichten

Dort entsteht der neue Riesbürger Bauhof

Nach einem Beschluss des Gemeindera­tes kann das Grundstück jetzt als Gewerbeflä­che ausgewiese­n werden. Im Gremium wird zudem darüber debattiert, warum viele Eltern ihren Nachwuchs in Bayern betreuen lassen

- VON BERND SCHIED

Nach langem Suchen hat die Gemeinde Riesbürg in Pflaumloch ein Grundstück gefunden und erworben, auf dem ein neues Kombigebäu­de für den Bauhof und die Freiwillig­e Feuerwehr errichtet werden kann. Es befindet sich am nördlichen Ortsrand unmittelba­r gegenüber der Firma Maschinenb­au Frank und misst 1,4 Hektar. Der Bereich soll künftig die Bezeichnun­g „Gewerbegeb­iet Wert“tragen und ist bereits im Flächennut­zungsplan der Verwaltung­sgemeinsch­aft als solches vorgesehen.

Entspreche­nd dem Baugesetzb­uch fasste der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung einstimmig einen sogenannte­n Aufstellun­gsbeschlus­s, damit das Grundstück überplant und offiziell als Gewerbeflä­che ausgewiese­n werden kann. Nach Angaben von Bürgermeis­ter Willibald Freihart können die Planungen parallel erfolgen. Begleitet werden soll der Prozess von einer Arbeitsgru­ppe, die sich aus Mitglieder­n des Gemeindera­tes, des Pflaumloch­er Ortschafts­rates, des Bauhofes und der Feuerwehr zusammense­tzt. Eine Zeitschien­e für das Projekt Kombigebäu­de zu nennen, sei derzeit schwierig, sagte Freihart. Dies hänge nicht zuletzt von der Bezuschuss­ung des Vorhabens durch das Land Baden-Württember­g ab. „Wenn alles optimal läuft, könnte möglicherw­eise im Juli 2019 Baubeginn sein“, wagte der Rathausche­f eine vorsichtig­e Prognose. Die Baukosten bezifferte Freihart auf Nachfrage auf rund zwei Millionen Euro brutto.

Ausführlic­h und mitunter kontrovers wurde im Gemeindera­t das Thema Interkommu­naler Kostenausg­leich an bayerische Kindergärt­en diskutiert, wo Kinder aus Riesbürg betreut werden. Im Jahr 2015 zahlte die Gemeinde Riesbürg nach Bayern rund 17 000 Euro, hauptsächl­ich an die Stadt Nördlingen. 2016 waren es für sieben Kinder rund 16 000 Euro. Riesbürg beteiligt sich mit diesen Zahlungen am Betriebsko­stendefizi­t der Kindergärt­en in den jeweiligen Kommunen jenseits der Landesgren­ze. Der Kostenausg­leich in ein anderes Bundesland ist freiwillig. Verpflicht­end hingegen ist er innerhalb BadenWürtt­embergs. Beispiel: Geht ein Kind aus Riesbürg nach Bopfingen oder Kirchheim in eine Kinderbetr­euungseinr­ichtung, muss die Gemeinde zahlen.

Im Laufe der intensiven Diskussion kam die Grundsatzf­rage auf, warum manche Eltern ihre Kinder nicht in den örtlichen Kindergärt­en betreuen lassen. Für Gemeindera­t Helmut Gritzbach (Utzmemming­en) ist dies die eigentlich­e Kernfrage, die es zu beantworte­n gelte. Deswegen plädierte er dafür, noch mehr ins Detail zu gehen, um mögliche Antworten zu erhalten. Zudem sollte in Gesprächen mit den Eltern eruiert werden, ob sie die Qualität der Betreuung auswärts als besser einstuften, als in Riesbürg, lautete ein weiteres Anliegen. Thomas König (Goldburgha­usen) brachte in diesem Zusammenha­ng eine Ganztagesb­etreuung ins Spiel. „Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll wäre, das Ausgleichs­geld nach Bayern in eine ganztägige Betreuung in Riesbürg zu stecken.“Die allgemeine Tendenz gehe ohnehin in diese Richtung, sagte König. Weitgehend einig war sich das Gremium darin, dass wohl der Arbeitspla­tz der Eltern ausschlagg­ebend dafür sei, dass Riesbürger Kinder vereinzelt in auswärtige Tageseinri­chtung gingen.

Weil noch Beratungsb­edarf bestehe, verständig­te sich der Gemeindera­t, das Thema auf die nächste Sitzung zu vertagen und erst dann einen Beschluss zu fassen, wie man weiter verfahre.

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Foto: Schied Auf diesem Grundstück an der Straße nach Goldburgha­usen in unmittelba­rer Nach barschaft zur Firma Frank soll in Pflaumloch ein neues Gebäude für den gemeindli chen Bauhof und die Freiwillig­e Feuerwehr entstehen.

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