Chance auf eigene vier Wände sinkt
Ein eigenes Haus ist meist ganz oben auf der Liste der Lebensziele. Doch in der Region wird es immer schwerer, diesen Wunsch auch zu verwirklichen
Wohnen in den eigenen vier Wänden: Vom Einfamilienhaus bis zur Eigentumswohnung – im Landkreis Donau-Ries gibt es rund 36 000 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss. Denn ihre Eigentümer nutzen sie selbst. Die Wohneigentumsquote im Kreis Donau-Ries liegt damit bei rund 67 Prozent. Betrachtet man beispielsweise nur die Stadt Donauwörth, ergibt das einen Wert von rund 49 Prozent.
Das geht aus einer aktuellen Regional-Untersuchung zum Wohneigentum hervor, die das Pestel-Institut in Hannover gemacht hat. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Eigentumsquote bei knapp 45 Prozent. Damit sei Deutschland weit weg von einem „Wohneigentümer-Land“und lande im Europa-Vergleich lediglich auf dem drittletzten Platz.
Auch vor diesem Hintergrund sieht das Pestel-Institut beim Wohneigentum im Landkreis Donau-Ries „noch Luft nach oben“. Denn es gebe eine neue „VerliererGeneration“: „Insbesondere die 25bis 40-Jährigen können sich immer seltener ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung leisten. Immer mehr von ihnen sind gezwungen, zur Miete zu wohnen. Dabei gehören gerade die Jobstarter und Familiengründer eigentlich zur typischen Klientel für Wohnungskauf und Hausbau“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. Immerhin handele es sich bei den Mittzwanzigern bis Enddreißigern um eine starke Bevölkerungsgruppe: Rund 23900 Menschen dieser Altersgruppe leben im Kreis DonauRies, davon allein rund 3600 in der Stadt Donauwörth.
Ihre Chance auf Wohneigentum ist stark gesunken: „Bei den 25- bis 40-Jährigen ist die Eigentumsquote innerhalb von zwölf Jahren um 17,9 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther. Er beruft sich dabei auf Zahlen aus dem neuesten Mikrozensus.
„Die eigenen vier Wände rangieren bei vielen zwar ganz oben auf der Wunschliste. Aber es hapert oft an guten Bedingungen für eine solide Finanzierung. Daran ist auch eine unsichere berufliche Perspektive schuld: Häufig werden gerade jungen Menschen nur Zeitverträge angeboten. Für einen Immobilienkredit wären allerdings unbefristete
Für einen Kredit braucht man einen unbefristeten Job
Jobs notwendig. Vor allem aber fehlt eine staatliche Unterstützung für Wohneigentum, das die Menschen anschließend für sich selbst nutzen“, so Institutsleiter Matthias Günther.
Mit der Abschaffung der Eigenheimzulage sei die letzte Förderung von Wohneigentum in Deutschland faktisch eingestellt worden. Und das schon vor elf Jahren, heißt es in der Pressemitteilung.