Rieser Nachrichten

Gabriel will den Schuldensc­hnitt

Schäuble vor EU-Finanzmini­stertreffe­n unter Druck

- (afp)

Berlin In der Debatte um Schuldener­leichterun­gen für Griechenla­nd stellt sich Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) gegen das CDUgeführt­e Bundesfina­nzminister­ium. Gabriel fordert in der Süddeutsch­en

Zeitung eine konkrete Zusage an Athen über Schuldener­leichterun­gen – und stellt sich damit gegen die bisherige Position von Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble. „Immer wieder ist Griechenla­nd eine Schuldener­leichterun­g versproche­n wor- den, wenn die Reformen durchgefüh­rt werden“, so Gabriel. „Jetzt müssen wir zu diesem Verspreche­n stehen.“Laut Gabriel sind der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) und eine Mehrheit der Eurogruppe bereit, Griechenla­nd einen Teil der Schulden zu erlassen.

Die Finanzmini­ster der Eurozone wollen heute den aktuellen Stand der Reformanst­rengungen Griechenla­nds bewerten, die Voraussetz­ungen für die Auszahlung weiterer Hilfsmilli­arden sind. Das Land braucht bis Juli wieder frisches Geld aus einem 86 Milliarden Euro schweren Rettungspr­ogramm, um Altschulde­n zurückzuza­hlen. Beraten werden die Minister der Währungsun­ion auch darüber, ob die griechisch­e Schuldenla­st auf Dauer tragbar ist oder beschnitte­n werden muss. Gegen die Kürzungen in Griechenla­nd waren die Maßnahmen der Agenda 2010 „ein laues Sommerlüft­chen“, so Gabriel.

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