Ein weiterer Meilenstein der Inklusion
Die Diakonie Neuendettelsau baut voraussichtlich ab Juli ein neues Heim in Oettingen. 24 Wohnplätze sollen für geistig und mehrfach behinderte Menschen entstehen
Die Diakonie Neuendettelsau plant in der Oettinger Ziegelgasse den Neubau eines Wohnheims für 24 Menschen mit geistiger Behinderung und mehrfach behinderte Menschen; auch Menschen mit zusätzlicher psychischer Beeinträchtigung können hier begleitet werden. Baubeginn ist laut Diakonie voraussichtlich im Juli. 14 der 24 Wohnplätze sind rollstuhlgerecht ausgelegt. Jeweils zwei Zimmer teilen sich ein Bad und eine Diele, zwischen den beiden Teilen des Gebäude-Ensembles entsteht eine begehbare Pergola. Gemeinschaftsräume mit großen Terrassen liegen am Eingangshof, so dass bei schönem Wetter ein offener kommunikativer Ort zur Straße hin entsteht. Ein Wohngarten im westlichen Bereich wird als Rückzugsort im Freien durch Holzwände oder Hecken vor Blicken geschützt, ohne isoliert zu sein. In einem benachbarten Haus gibt es Bildungsangebote wie Töpfern, Werken oder einen PC-Club sowie spezielle Seniorenbeschäftigungen. Die Bewohner arbeiten in den Werkstätten in Polsingen und Nördlingen, in der Arbeitsgruppe in Oettingen oder auf Außenarbeitsplätzen.
Die Investitionskosten betragen nach aktuellen Schätzungen der Diakonie Neuendettelsau 4,1 Millionen Euro, die staatliche Förderung beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Der Bezirk Schwaben gab nun bekannt, dass der Schwäbische Bezirkstag bei seiner jüngsten Sitzung einer Beteiligung an den Investitionskosten über 371 800 Euro zugestimmt hat. Der Bezirk unterstützt eine ganze Reihe weiterer neuer Projekte und Erweiterungen zur Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung; Nordschwaben bildet dabei aktuell einen Schwerpunkt.
Oettingens Bürgermeisterin Petra Wagner sieht in dem geplanten Heim die konsequente Fortführung erfolgreicher Eingliederung von Menschen mit Behinderung in Oettingen: „Inklusion fand durch die Neuendettelsauer Diakonie schon sehr früh mit dem Johannes-Pensionat bei uns statt.“In den bislang bestehenden Johannes-Heimen in Oettingen stehen bereits 85 differenzierte Wohnplätze vom Einzelappartement bis zur Wohngruppe für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Die Bürgermeisterin freut sich, dass die Inklusion alltäglich spürbar ist: „Neulich hatte eine Familie mit einem Kind im Rollstuhl einen Termin bei mir – die Leute zeigten sich angenehm überrascht, wie selbstverständlich man mit behinderten Personen in Oettingen umgeht.“
Konsequente Fortführung erfolgreicher Eingliederung