Leserbriefe
Kein machtvolles Handeln Zum Kommentar „Welchen Sinn macht dieser Gipfel?“von Jürgen Marks (Seite 1) vom 27. Mai: Es wird immer gerne von den „Mächtigen“dieser Welt gesprochen. (So auch im Kommentar „Welchen Sinn macht dieser Gipfel?“). Ich frage mich, wie sinnvoll diese Bezeichnung eigentlich ist, denn angesichts der dürftigen Erfolgsbilanz bei der Bekämpfung des Klimawandels, der Flüchtlingsströme, des Terrorismus und der Kriege kann ich, jedenfalls unter der Annahme, dass Machtausübung überhaupt auf diese Themen bezogen ist, kein wirklich machtvolles Handeln erkennen, auch wenn einige dieser Personen guten Willens sind und Bemühen zeigen.
Die verschiedenen „Gipfel“gleichen eher Show-Veranstaltungen, bei denen man sich unter Verursachung gigantischer Kosten trifft, um irgendwie eine persönliche Verbindung aufrechtzuerhalten, aus der gewisse Verbindlichkeiten erwachsen, die vielleicht ein wenig deeskalierend wirken.
Florian Seitz, Ottobeuren Der bessere Weg Zu „Steinbrück stänkert gegen Schulz“(Seite 1) vom 29. Mai: Herr Steinbrück sollte sich in seinen Äußerungen lieber zurückhalten. Er hat seinerzeit mit seiner unter Schröder aufgekommenen Abkehr vom Sozialstaat die Ziele und Wünsche der SPD-Wähler verraten. Er wäre vielleicht besser in der FDP aufgehoben, die suchen sicher noch Vertreter für das Kapital.
Der Versuch der SPD, mit Schulz wieder eine Partei für die kleinen Leute zu schaffen, ist der bessere Weg. Die Wahl von Herrn Schulz zum Parteichef ist der Ausdruck und Auftrag des Wechsels der SPD-Politik. Hoffentlich erkennen es auch die Wähler, die meinen, CDU/CSU/FDP und auch leider die heutigen Grünen seien die Alternativen, sie stehen für Förderung des Kapitalismus und nicht der „sozialen“Marktwirtschaft. Nachdenken ist angesagt. Nebenbei bemerkt frage ich mich noch: Wie kann der bislang von mir geschätzte Kabarettist Florian Schröder mit Peer Steinbrück gemeinsame Sache machen? Bislang lagen da Welten dazwischen, oder lockte auch hier der schnöde Mammon?
Heinz Barth, Augsburg Von der alten Clique befreien Ebenfalls dazu: Solange sich die SPD nicht von der alten Clique um Ex-Kanzler Schröder öffentlich befreit, so lange werden die Umfragewerte nicht aus dem Keller kommen. Keine Führung hatte je zuvor der eigenen Partei so mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen geschadet wie Schröder, Müntefering, Riester, Clement, Rürup, Hartz, Steinbrück und Co. Da kann sich Schulz noch so bemühen, erst wenn diese „grauen Eminenzen“und „Klugschwätzer“mundtot sind, besteht wieder eine Chance für die SPD. Joachim Körner, Augsburg Kein Wunder Ebenfalls dazu: Schon der Wahlverlierer Albig glänzte mit dem absonderlichen Vorschlag, die SPD solle auf die Nominierung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichten, da „Deutschland ja bereits eine ausgezeichnete Kanzlerin hat“.
Es ist kein Wunder, wenn die arme SPD mit solchen Leuten wie Albig und Steinbrück auf keinen grünen Zweig kommen kann. Josef Kowanz,
Babenhausen Eine neue Zeitrechnung? Zu „Heute wird der heißeste Tag“(Bay ern) vom 29. Mai: Mit einiger Verblüffung habe ich gelesen, dass nun „endlich“der Hochsommer in Bayern Einzug hält. Ist da eine neue Zeitrechnung an mir vorbeigegangen? Meines Wissens beginnt der Sommer meteorologisch am 1. Juni und astronomisch am 21. Juni 2017, der Hochsommer bezeichnet etwa den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang oder Mitte August und ist durch die Blüte der Sommerlinde und die Getreideernte gekennzeichnet. Allenfalls haben wir jetzt den beginnenden Frühsommer, wo einzelne solcher sehr warmen Tage sicherlich schön sind und vorkommen können, keinesfalls jedoch die Regel sind. Weder für den Menschen noch für die Natur wäre eine über acht bis zehn Wochen andauernde „Hochsommerphase“mit Temperaturen über 30 Grad erstrebenswert. Susanne Wittmair, Mertingen Glauben offensiv bekennen Zum Leitartikel „Martin Luther wäre stolz auf solche Christen“von Alois Knoller vom 27. Mai: Wir Christen sollten uns gerade in unkirchlichen Zeiten wie heute streng an die eigenen Grundsätze halten, sollten gerade heute den Christenglauben offensiv bekennen, um Zweifler/Ausgetretene zurückzuholen, um zu verhindern, dass Jugendliche faschistischen/islamistischen Verführern zum Opfer fallen.
Mit politischen Aussagen sollte sich die Kirche dagegen in einem freien Land zurückhalten, zumal man auch als Christ in politischen Fragen unterschiedlicher Meinung sein kann. Die ökumenische Zusammenarbeit ist natürlich wünschenswert, doch kann es nicht das Ziel sein, ein Welteinheitschristentum herzustellen.
Die Vielzahl der Konfessionen bereichert das Christentum, belastet es nicht, zeigt sie doch, dass wir den Christenglauben ganz verschieden leben können, und je mehr Konfessionen es gibt, desto mehr Menschen können wir für Christus erreichen. Christian Fuchs, Gutenstetten Pestizide verboten Zu „Obst und Gemüse richtig waschen“(Geld & Leben) vom 27. Mai: Wichtig ist es mir, richtigzustellen, dass im biologischen Landbau nicht nur „nicht so viel gespritzt werden darf“, wie Frau Heller behauptet, sondern alle Arten von Pestiziden und auch synthetische Dünger verboten sind. Wenn ökologisches Obst Rückstände von diesen Giften aufweist, dann kommt der Eintrag aus der konventionellen Landwirtschaft.
Verbraucher, die biologische Lebensmittel kaufen, machen das in der Regel auch nicht aus Faulheit, sondern aus Gründen des Umweltschutzes und für die eigene Gesundheit. Dabei denken sie z.B. auch an die Arbeiter auf Bananenplantagen, die von Flugzeugen aus mit Pestiziden besprüht werden, auch während die Leute dort arbeiten. Diese Bananen muss man vor dem Verzehr zwar nicht waschen, aber sollte man sie überhaupt kaufen? Herbert Treutlein,
Altenstadt
Als Ergänzung zu Ihrem guten Leitartikel: Die Medien müssen sich aber auch selbst kontrollieren, ob sich nicht in die objektive Berichterstattung ganz leise, unbemerkt, eine Bewertung einschleicht.
Klaus Jäger, Gessertshausen zum Leitartikel „Die Attacken gegen die freie
Presse sind unerträglich“von Jürgen Marks vom 30. Mai