Freundschaften pflegen für ein friedliches Europa
Partnerschaftsvereine treffen sich auf der Harburg. Die Sorge um die Zukunft der EU ist zu spüren
Zahlreiche Kommunen des Bezirks Schwaben unterhalten seit vielen Jahren Gemeindepartnerschaften mit Frankreich und anderen Ländern. Der Bestand solcher Beziehungen ist eng mit dem Engagement der einzelnen Vereine verknüpft.
Bei den alljährlich stattfindenden Treffen der Partnerschaftsvereine besteht die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse für die Vereinsarbeit zu erhalten. In diesem Jahr fand das Treffen auf der Burg Harburg statt. Anton Fischer, der stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Harburg, konnte die Gäste aus verschiedenen Kommunen begrüßen und hob die Wichtigkeit der internationalen Kontakte hervor. Gerade persönliche Freundschaften seien wichtig, um Vorbehalte und Ängste abzubauen und ein friedliches Europa zu erhalten. Seit dem letzten Treffen in Diedorf im vergangenen Jahr hatte sich die politische Großwetterlage enorm verändert. In der aktuellen Phase, in der der europäische Zusammenhalt oft infrage gestellt wird, seien der Austausch und das Miteinander wichtiger denn je.
Um eine Antwort auf viele Fragen in so turbulenten Zeiten, wie sie Europa derzeit erlebt, zu erhalten, war es gelungen, den Europaabgeordneten Markus Ferber zu diesem Treffen zu gewinnen. Ferber wies als überzeugter Europäer in seinem Vortrag darauf hin, dass es wichtig ist, in solchen Zeiten Menschen die Möglichkeit zu geben, über den eigenen Tellerrand zu blicken.
Besonders Städtepartnerschaften leisten einen unerlässlichen Beitrag dazu, Bürger aus verschiedenen Ländern zusammen zu bringen und sie für die europäische Idee zu begeistern. Hier setzt auch das Programm „Europa für Bürger“an, mit dem die EU Projekte fördert, bei denen die Teilnehmer Kontakte zu Menschen anderer EU-Länder knüpfen, sich mit ihnen über die eigenen Vorstellungen austauschen und so das Projekt selbst erfahren. Eine gute Sache ist für ihn die Bürgerinitiative „Pulse of Europe“. Den europäischen Gedanken sichtbar und hörbar zu machen, ist das Ziel der europaweiten, überparteilichen Bewegung.
Vor dem Hintergrund der Wahlen in Frankreich und Deutschland und der zunehmenden rechtsradikalen Tendenzen möchte die pro-europäische Initiative die Werte und Vorteile Europas in den Mittelpunkt stellen. Jeden Sonntag um 14 Uhr können sich die Bürger in zahlreichen Städten Deutschlands und Europas an den Treffen für ein vereintes Europa beteiligen. Ferber: „Europa ist ein einzigartiges Friedensprojekt, für das wir alle eine enorme Verantwortung tragen.“Anhand der anwesenden Vertreter von Partnerstädten und Gemeinden werde deutlich, dass Demokratie „etwas zum Mitmachen“sei.